150 Euro für einen besseren Haushalt

Der Schodener Sportplatz soll saniert werden - allerdings nicht schon im kommenden Jahr, sondern erst 2009. Außerdem müssen Benutzer des Bürgerhauses künftig tiefer in die Tasche greifen als bisher. Die Entscheidungen fällte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

 Wer das Bürgerhaus in Schoden anmieten will, muss künftig 47 Euro mehr bezahlen als bisher. TV-Foto: Hermann Pütz

Wer das Bürgerhaus in Schoden anmieten will, muss künftig 47 Euro mehr bezahlen als bisher. TV-Foto: Hermann Pütz

Schoden. Das jüngste Treffen der Ratsherren von Schoden war mit zehn Gästen nicht nur vergleichsweise gut besucht, sondern auch von emotionalen Debatten geprägt. Ganz oben auf der Tagesordnung stand ein Thema, das bereits im Vorfeld für Unruhe in der Saargemeinde gesorgt hatte: das Raser-Problem im Neubaugebiet "Über Gründlich/Im Hollenter" (der Trierische Volksfreund berichtete mehrfach). Nach Ansicht der Anwohner wird in der Wohngegend im Süden Schodens zu schnell gefahren. Nachdem die "Neubaugebietler" ihre Bedenken öffentlich gemacht und selbst zu "verkehrsberuhigenden Maßnahmen" in Form von parkenden Fahrzeugen gegriffen hatten, beschloss der Gemeinderat in der Sitzung, das Gespräch mit den Betroffenen zu suchen und so der Lösung näher zu kommen. Gleichzeitig sollen in den Straßen "Steinrausch", "Über Gründlich" und "Im Hollenter" weiterhin Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen werden. Nicht weniger emotional gingen die Beratungen der Schodener Ratsherren über die geplante Sportplatz-Sanierung über die Bühne. Dabei schien es zu Sitzungsbeginn bereits so gut wie sicher, dass die Decke der Spielfläche im kommenden Jahr erneuert werden würde. Mit einem Gesamtvolumen von 174 000 Euro war die Maßnahme im Investitionsprogramm 2008 bereits veranschlagt. Ortsbürgermeister Martin Wagner stellte das Vorhaben allerdings schon zu Beginn der Aussprache infrage. Denn: "Die Kommunalaufsicht würde sicherlich den Gemeindeanteil an den Baukosten in Höhe von 87 000 Euro kritisieren."Aufgeweichten Platz nicht gleich bespielen

Außerdem sei der Platz entgegen anderslautender Meinungen derzeit in einem "sehr, sehr guten Zustand", betonte der Ortschef und mahnte, die Anlage pfleglich zu behandeln. Wagner: "Man darf nicht wenige Minuten nach einem Regenschauer den aufgeweichten Platz schon wieder bespielen." Ein Ratsmitglied hingegen erklärte, es sei organisatorisch unmöglich, nach unerwartetem Regen Trainingseinheiten kurzfristig auf einen Ausweichplatz, beispielsweise nach Irsch, zu verlegen. Dem widersprach Martin Wagner und fügte in scharfem Ton hinzu: "87 000 Euro sind angesichts unserer finanziellen Lage nicht verantwortbar." Deshalb sei eine Verschiebung der Maßnahme auf das Jahr 2009 sinnvoll. Der Rat schloss sich dem Vorschlag per Beschluss an. Ratsmitglied Klaus Linster begrüßte die Entscheidung und regte an, "dann aber den Sportplatz komplett neu zu gestalten".Stattdessen soll bereits im kommenden Jahr der örtliche Spielplatz erneuert werden. Die Kosten: rund 12 000 Euro. Davon sollen insgesamt 10 000 Euro unter anderem von der Jagdgenossenschaft, der Gehöferschaft und verschiedenen Privatleuten kommen. Damit beläuft sich der Gemeindeanteil an der Spielplatz-Sanierung auf lediglich 2000 Euro.Bei 150 Euro soll künftig die Nutzungsgebühr für das örtliche Bürgerhaus liegen. Dem Ratsbeschluss waren Überlegungen hinsichtlich der Verbesserung der Haushaltssituation der Gemeinde Schoden vorausgegangen. Nach Auskunft von Ortschef Wagner hatte die Kommunalaufsicht im Haushalt 2007 die Höhe der Nutzungsgebühr für das Bürgerhaus kritisiert, die im Verhältnis zu den Betriebskosten "viel zu niedrig" sei. Eine Senkung sei allerdings nicht möglich und eine Anhebung der Gebühren unumgänglich. Die letzte Gebührenfestsetzung fand im Jahr 1995 statt. Seither wurden Bürgerhaus-Nutzer mit 103 Euro zur Kasse gebeten.Die Entscheidung hinsichtlich der "Beteiligung der Vereine an den Betriebskosten bei der Benutzung gemeindeeigener Einrichtungen", wie es in der Sitzungsvorlage hieß, vertagte der Gemeinderat hingegen auf einen späteren Zeitpunkt.

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