200 Gäste und ein mysteriöser Mondstein

Eine Geschichtsstunde der besonderen Art boten Schüler der Grundschule Irsch mehr als 200 Zuschauern im großen Sitzungssaal der Verbandsgemeinde Saarburg. "Sagen und Legenden" lautete der Titel ihres Theaterstücks, einer Collage aus Erzählungen, unter anderem aus der Feder des Saarburger Heimatdichters Ernst Thrasolt.

Saarburg. Eine Straße im Stadtteil Beurig ist nach ihm benannt, und der aus Irsch stammende Heimatforscher Ewald Meyer hat einige Werke des Saarburgers zu mehreren kleinen Büchern zusammengefasst. Gemeint ist der 1945 verstorbene Heimatdichter Ernst Thrasolt. Eine Auswahl seiner Sagen und Geschichten aus Saarburg sowie Texte von Karl Lohmeyer und Michael Scherer hat Maja Brandscheit, Leiterin der Grundschule Irsch, zu einem ebenso unterhaltsamen wie spannenden Theaterstück mit dem Titel "Sagen und Legenden" verknüpft. Vor mehr als 200 Zuschauern führten Schüler der Irscher Grundschule das Stück im großen Sitzungssaal der Verbandsgemeinde Saarburg auf. Kinder finden: "Cool, der alte Kram"

Das Bühnenspiel war das siebte "Spiegelbild europäischer Geschichte". Die gleichnamige Veranstaltungsreihe ist der Beitrag der Verbandsgemeinde zum Großereignis "Kulturhauptstadt Luxemburg 2007 und Großregion".Auch wenn der Titel "Sagen und Legenden" eine Zeitreise in vergangene Jahrhunderte erwarten lässt, beginnt die Handlung in der Gegenwart. Die Protagonisten Jule und Tim besuchen mit drei Freunden das Wahrzeichen Saarburgs, die Burg. Eine Besichtigung des alten Bauwerks finden sie allerdings reichlich langweilig. Erst als ein mysteriöser "Mondstein" ins Spiel kommt, wird die Sache für das Quintett interessant. Denn der Mondstein eröffnet Jule, Tim und den anderen den Zugang zur Welt der Sagen. Burggeister, Ritter, Grafen, darunter Siegfried, der als Gründer Saarburgs gilt, werden lebendig. Die Kinder begegnen außerdem Burgfräuleins, Hofnarren und anderen Persönlichkeiten, die zum Leben auf einer Burg - in diesem Fall die Saarburg - gehören und finden den "alten Kram" am Ende doch irgendwie "cool".Begeistert waren auch die mehr als 200 Zuschauer, die die zwei Vorführungen dieses Tages besuchten - einerseits von dem Theaterstück "Sagen und Legenden", andererseits von den schauspielerischen Leistungen der Zweit- bis Viertklässler. "Cool" sah das Publikum auch die kurzfristige Verlegung des Spielorts vom Burgvorhof in den VG-Sitzungssaal "wegen des unsicheren Wetters", wie Anette Barth, Projektleiterin der "Spiegelbilder europäischer Geschichte", erklärte.Nach Auskunft von Maja Brandscheit wird es eine Fortsetzung von "Sagen und Legenden" geben. Der Titel: "Die Widdertsmännchen von Serrig". Aufführungen sind für den 4. und 5. November in der Saarburger Stadthalle geplant.

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