Über das Leben an sich

Wie das Leben eben spielt: In ihrer Sammlung von Prosa-Gedichten präsentiert Autorin Gisela Peters unter dem Titel "Lebenswellen" mal flüchtige Gedanken, mal bleibende Eindrücke. In der Saarburger Glockengießerei stellte sie das Werk nun erstmals der Öffentlichkeit vor.

 Stellte ihr Buch „Lebenswellen“ mit Gedichten in Prosa-Form in der Saarburger Glockengießerei vor: die Wiltinger Autorin Gisela Peters. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Stellte ihr Buch „Lebenswellen“ mit Gedichten in Prosa-Form in der Saarburger Glockengießerei vor: die Wiltinger Autorin Gisela Peters. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Saarburg. Als "Buch für besinnliche Stunden" möchte Autorin Gisela Peters ihren Prosa-Gedichtband verstanden wissen. Ob auf der Couch oder in der Hängematte im Garten - die Texte geben nicht nur die Gedanken der Verfasserin wieder, sie regen auch diejenigen des Lesers an. Das kann daran liegen, dass Gedichten - zumal in Prosa-Form - bisweilen mehr Aussagekraft zugetraut wird als erzählenden Texten. Kann - aber muss nicht.

Texte von anspruchsvollen Fotos umrahmt



Ganz sicher aber hat es mit der Themenauswahl zu tun: Die Stücke handeln von Freiheit, von Erkenntnis und Selbstfindung, von Liebe und Partnerschaft ebenso wie von Trennung und Alleinsein. Von Themen also, die so ziemlich jeden Menschen in irgendeiner Situation bereits beschäftigt haben. Dazu liefert Peters mit anspruchsvollen Fotografien auch die optische Umrahmung für ihre Texte.

So verwundert es nicht, dass Gisela Peters die rund 40 Zuhörer bei der Präsentation des Buches in Saarburg ebenso für ihre eigenen Gedanken gewinnen konnte. Zusammen mit dem Musiker und Mundart-Dichter Walter Liederschmitt, der gleichzeitig auch Lektor des Buches war, las Peters zahlreiche Episoden aus ihrem Buch, die manchmal nur so lang sind wie ein einziger Satz. Für die musikalische Umrahmung der Präsentation sorgte Manfred Pohlmann, Sänger und Gitarrist aus Bendorf-Sayn.

Mit eigenen Anekdoten aus dem Entstehungszeitraum der Texte - immerhin von 1997 bis 2006 - verwies Peters auch immer wieder auf den Kontext des Werkes: So erfuhren die Besucher, dass das Prosagedicht "Im Zug / Nordfriesland im Winter" tatsächlich bei einem Urlaub im äußersten Norden der Republik entstanden ist und der Text unter dem Titel "Neue Wege" bei einer Wanderung auf der Insel Malta erstmals Gestalt annahm.

Zentrales Motiv: Die Suche nach Glück



Als roter Faden zieht sich die Suche nach Glück und Zufriedenheit quer durch die Seiten, dabei meist im Wechselspiel mit dem zentralen Motiv der Erkenntnis. Es fällt dem Leser also nicht schwer, über die Seiten hinauszukommen.

Und dennoch muss sich ein Buch mit einem derart weiten thematischen Spektrum zumindest diese eine kritische Frage gefallen und sich daran messen lassen: Braucht die Welt wirklich ein weiteres Buch über das Leben an sich? Die Antwort ist schnell gefunden: Sie braucht es in der Tat. Nicht, weil sich in der Geschichte nicht schon Tausende anderer Autoren, zum Teil ausführlich und überaus eloquent, mit dem Thema beschäftigt hätten. Sondern weil jeder kleine Anstoß eines flüchtigen Gedankens über Sinn und Zweck dessen, was man Leben nennt, schon Rechtfertigung genug ist.

"Gisela Peters: "Lebenswellen", 60 Seiten, 26 Farbfotos, erhältlich für 12,80 Euro im Buchhandel.

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