385 Honige auf dem Prüfstand

Bernkastel-Wittlich/Kottenheim · 385 Honige wurden bei der Prämierung des Imkerverbands Rheinland eingereicht. Acht Imker aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich wurden ausgezeichnet. Die Imkerei genießt seit Jahren erhöhte Aufmerksamkeit.

Bernkastel-Wittlich/Kottenheim. Der Imkerverband Rheinland hat auch in diesem Jahr seine Mitglieder aufgerufen, an der Honigprämierung teilzunehmen. Der Verband organisiert die Prämierung zusammen mit der Landwirtschaftskammer. Jeder Teilnehmer hatte jeweils vier 500-Gramm-Gläser einer Probe einzureichen. Maximal waren zwei Proben zugelassen.
Anhand des Fünf-Punkte-Schemas des Deutschen Imkerbundes wurden diese Proben einer intensiven Prüfung unterzogen. Konkret gecheckt werden: allgemeiner Zustand, Sauberkeit, Aufmachung, Geruch, Geschmack, Kennzeichnung und Einwaage. In einer zweiten Phase im Labor werden folgende Punkte kontrolliert: der Wassergehalt, die Aktivität der Invertase (Enzym, das Haushaltszucker in Frucht- und Traubenzucker aufspaltet), der Wert von HMF, einem Stoff, der sich bei der Zersetzung von Zucker bildet, sowie eine Pollenanalyse. Anhand der Pollenanalyse wird festgestellt, welche Trachtpflanzen die Bienen angeflogen haben. Zudem wird die geografische Zuordnung bestätigt. Die 21-köpfige Prüfkommission hat 385 Honige analysiert, darunter außergewöhnlich viele dunkle Sorten. Imker, die mit ihrem Honig vorgegebene Punktzahlen erreicht haben, wurden mit Urkunden und Medaillen in Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet. Die Imker haben ihre Medaillen auf dem Honigtag in Kottenheim in der Eifel erhalten. Dirk Franciszak, erster Vorsitzender des Imkerverbandes Rheinland, freute sich sehr über die rege Beteiligung und hob die Wichtigkeit des Wettbewerbs hervor. Die Imkerei ist von hoher ökologischer und ökonomischer Bedeutung. Mehr als 80 Prozent aller Blühpflanzen werden von Honigbienen bestäubt. Der eigentliche Wert der Imkerei liegt somit in der Bestäubungsleistung. Berechnungen haben ergeben, dass dieser Wert den des Verkaufs von Honig und Bienenwachs um etwa das 15-fache übersteigt. In der Bevölkerung genießt die Imkerei seit Jahren erhöhte Aufmerksamkeit. Der Imkerverband Rheinland verzeichnet anhaltend steigende Mitgliedszahlen.
15 Prozent der in diesem Jahr eingereichten Honige kamen von Imkerinnen. Die Frauen sind auf dem Vormarsch. Auch dies ist ein Trend der vergangenen Jahre.

red
Extra

Im Imkerverband Rheinland sind die Imker-/Bienenzuchtvereine aus den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf aus Nordrhein-Westfalen und des Rheinischen Teils von Rheinland-Pfalz (ehemalige Regierungsbezirke Koblenz und Trier) zusammengeschlossen. Aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich ausgezeichnet wurden: Hermann Blunk, Traben-Trarbach (Bronze); Robert Dziendziol, Ürzig (Silber); Norbert Eichhorn, Kinderbeuern (Silber); Erich May, Bausendorf (Gold); Andreas Pesch, Großlittgen (zweimal Silber); Markus Roth, Morbach-Rapperath (zweimal Silber); Stephan Schmitz, Platten (Gold und Bronze); Margot Werner, Hochscheid (Silber). red

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