90 Baustellen - 70 Bewerber

Tawern. Erstmalig hat der Gemeinderat einen unausgeglichenen Haushaltsplan beschlossen. Während im vergangenen Jahr der Etat noch durch einen Griff in die Rücklagen ausgeglichen werden konnte, war dies nun nicht mehr möglich.

 Mit verkehrsberuhigenden Maßnahmen sollen Raser am Ortseingang ausgebremst werden.Foto: Karl-Peter Jochem

Mit verkehrsberuhigenden Maßnahmen sollen Raser am Ortseingang ausgebremst werden.Foto: Karl-Peter Jochem

DerVerwaltungshaushalt weist bei knapp 1,6 Millionen Euro Ausgabeneinen Fehlbetrag von 193 000 Euro aus. Und das, obwohl 204 500Euro aus dem Sparbuch der Gemeinde entnommen und damit dieallgemeinen Rücklagen aufgebraucht wurden. "In diesem Jahrkonnten wir den Haushalt erstmals nicht ausgleichen", stelltOrtsbürgermeister Josef Weirich fest. Das Zahlenwerk wurdeeinstimmig beschlossen. Kein Verzicht auf Investitionen

Während Kreis- und Verbandsgemeindeumlagen sich erhöht hätten, seien die Einnahmen kontinuierlich zurückgegangen. Weirich: "Der Gestaltungsspielraum wird immer kleiner. Mittlerweile geht es nach dem Motto verwalten statt gestalten."

Lediglich 37 000 Euro sind im Verwaltungshaushalt für freiwillige Ausgaben wie Vereinszuschüsse, Veranstaltungen oder die Unterhaltung des Bürgerhauses vorgesehen. Dem gegenüber stehen erhebliche Pflichtausgaben, wie die Grundschulumlage (130 000 Euro), Kosten für die Unterhaltung von Straßen, Wegen und Plätzen (105 650 Euro) sowie Personal- und Sachkosten für den Kindergarten (52 160 Euro).

Dennoch wollen die Gemeindevertreter nicht auf Investitionen verzichten. So soll in diesem Jahr mit der Erschließung des Baugebietes "In der Acht" begonnen werden. 90 Baustellen werden auf dem Gelände zwischen der K 112 und der Wawerner Straße entstehen. Die Gemeinde ist bestrebt, möglichst viele der privaten Grundstücke zu erwerben. "Die Verhandlungen laufen. Wir hoffen, mindestens die Hälfte des Baulandes kaufen zu können", sagt Josef Weirich.

Der Bebauungsplan wurde erstellt. Bis zum Herbst soll das Bodenordnungsverfahren abgeschlossen sein. 1,1 Millionen Euro soll der Vorstufenausbau kosten. Hinzu kommen 77 000 Euro an Verfahrenskosten und 160 000 Euro für den Grunderwerb. Die Gelder sollen durch Grundstücksverkäufe wieder eingenommen werden.

"70 Bewerber sind auf der Warteliste", gibt sich der Ortsbürgermeister zuversichtlich, "unsere Nähe zu Luxemburg und die sehr gute Infrastruktur machen Tawern attraktiv". Während die Bagger im Neubaugebiet erst anrücken werden, können die Anwohner in der Mühlenstraße und der Brunnenstraße bald aufatmen. Im Mai sollen die Ausbauarbeiten dort abgeschlossen sein. 220 000 Euro wurden in neue Gehwege, Kanalisation und Pflasterarbeiten investiert. Abzüglich des Kostenanteils der Verbandsgemeinde und der Anliegerbeiträge mussten 79 000 Euro aus der Gemeindekasse getragen werden.

Über verkehrsberuhigende Maßnahmen können sich die Anwohner in der Saarburger Straße freuen. Insbesondere am Ortseingang würde mit zu hohen Geschwindigkeiten gefahren, sagte Ortsbürgermeister Josef Weirich. Die lange, gerade Straße begünstige dieses Verhalten. Weirich: "Die Verkehrssituation wird in diesem Bereich durch punktuelle Einbuchtungen grundlegend geändert."

Zunächst sollen in einer Testphase mobile rot-weiße Baken und Anpflanzungen die Raser zu langsamerem Befahren der Ortsdurchfahrt zwingen. Wenn diese Maßnahme fruchtet, werde die Straße verkehrsberuhigt ausgebaut. Allerdings will Weirich vorher noch die Anwohner befragen. Auch in der Fellericher Straße sollen zwei provisorische Verkehrsinseln aufgestellt werden.

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