Aach fest in närrischer Hand

AACH. Einen Volltreffer landeten die Aacher Jecken mit ihrer Idee eines um eine Woche vorverlegten Karnevalsumzuges. Der längste und bunteste Bandwurm seit langem schlängelte sich durch ihren Ort.

Um sich und befreundeten Karnevalsvereinen die Qual der Zugwahl zu erleichtern, hatte der KV Oacher Viezäppelcher seinen Fastnachtsumzug kurzerhand von Fastnachtsdienstag auf den gestrigen Sonntag vorverlegt. Eine Idee, die sowohl von aktiven Narren als auch Schaulustigen begeistert aufgenommen wurde. Am ersten Umzug im Trierer Land beteiligten sich weit über dreißig Gruppen, "Milliunen Leut" säumten die Straßen. Anwohner hatten ihre Häuser geschmückt und begrüßten den närrischen Lindwurm mit Stimmungsmusik aus zahlreichen Lautsprechern. Auch das Wetter spielte mit, und so herrschte fröhliche Fastnachtslaune in Aachs Straßen. Was den Aufwand betraf, hatten sich die am Zug beteiligten Gruppen nicht lumpen lassen. Blickfang waren zahlreiche Motivwagen, zum Beispiel das komplette Hauptquartier von Robin Hood, ein geheimnisvoller Märchenwald mit Hexen und Zauberern und ein Wagen voller übermütiger Hochlandschotten in knackigen Kilts. Edle Burgfräulein und Rittersleute aus Welschbillig hatten gleich ihre ganze Burg mitgebracht, kein Wunder, mit ihrem Prinzenpaar hatten sie kostbare Fracht zu schützen. Ein wenig moderner waren die Transportmittel der Prinzenpaare aus Ruwer oder Pfalzel, die sich in schnittigen Limousinen zeigten. Auch Trierweiler und Schweich hatten Hoheiten entsandt, teilweise mit komplettem Hofstaat.Ein Augenschmaus zwischen all dem majestätischen Prunk waren etliche Fußgruppen mit fantasievollen Kostümen. Begeisterten Applaus erhielt eine Gruppe in künstlerisch gestalteten, goldglänzenden Gewändern, die nicht, wie es schien, aus Venedig, sondern aus Aach stammte. Sie waren nicht die einzigen aus ihrem Ort, die Furore sorgten, denn auch Vampire, Piraten und Römerinnen tummelten sich im Zug. Mit bunten Blumengewändern forderten Hippies aus Trierweiler den Frühling heraus, frühlingshafte Tanzstimmung dagegen verbreiteten die ansehnlichen Garden zusammen mit Musikgruppen, die für Schwung sorgten. Am Schluss und als Höhepunkt des Zuges war das Aacher Prinzenpaar zu bewundern. Getreu dem Motto "Aach, fest in Piratenhand" wehte die Totenkopfflagge an ihrem Wagen, der als von Kokospalmen gesäumtes Piratennest gestaltet war. Zum Glück und zur Freude, besonders der kleineren Schaulustigen, warfen die Majestäten jedoch nicht mit Kokosnüssen, sondern verteilten Beute in Form zahlreicher Leckereien.

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