Aacher helfen Straßenkindern

AACH. (red) Das Engagement der Pfarrgemeinde Aach trägt in Westafrika reiche Frucht. Straßenkinder aus Ghana bauen mit Hilfe der Aacher einen Sportpark. Die Einrichtung dient als Erstkontakt-Stelle für die Streetworker.

Nun ist der Projektleiter, Bruder Lothar Wagner SDB, wieder in Deutschland. Pläne für neue Vorhaben hat er bereits entworfen. Jede Menge Informationen, Bilder und Filme von der Einweihungsfeier möchte er zuvor als Dankeschön in der Pfarrgemeinde Aach präsentieren. Am ersten Adventssonntag, 28. November, steht er um 15 Uhr im Pfarrsaal in Aach für Fragen und Informationen bereit. "Wichtig ist mir, die Aacher wissen, dass jeder Euro direkt am Kind verwendet wurde", sagt Bruder Lothar. Nach über einem Jahr sind die Bauarbeiten beendet. 30 ehemalige Straßenkinder haben einen Sportpark in Ghana (Westafrika) aufgebaut.Jugendliche testen den neuen Basketballplatz

Auch die Vorbereitungen auf das große Einweihungsfest sind abgeschlossen. Der Bischof der Stadt Sunyani und der Bürgermeister haben sich angesagt. Bruder Lothar schraubt noch die Metallnetze an die Tischtennisplatten. Die Kinder und Jugendlichen testen bereits den neuen Basketballplatz. Clement gießt die Blumen. Alles scheint seinen gewohnten Lauf zu nehmen. Vergessen sind die vergangenen hektischen Wochen. Vergessen sind aber nicht die Hilfen finanzieller und ideeller Art aus der Heimatgemeinde des Heimleiters im Don Bosco Boys Home. "Manchmal habe ich gedacht, die Aacher stehen hier auf dem Platz", so nah und intensiv habe der Ordensmann die Hilfen der Aacher in über 6000 Kilometer Entfernung erlebt. Briefe und Mails habe er das Jahr über beantworten müssen, was denn das Bauvorhaben mache. Seit September 2003 arbeiten ehemalige Straßenkinder aus Ghana an diesem ehrgeizigem Projekt: Straßenkinder bauen neue Lebensräume für Straßenkinder. Es scheint zu klappen: Bereits vor der offiziellen Eröffnung stehen die Kinder am Eingang zum Sportpark Schlange. Das Warten wird belohnt. Spiel, Spaß und Freude stehen im Don-Bosco-Sportpark auf dem Programm. Dabei werden die jungen Menschen von zehn professionellen Streetworkern betreut und beraten. War es bislang schwierig, die Lebensräume der Straßenkinder aufzusuchen, wurde durch den Park ein neuer sauberer Treffpunkt geschaffen. Selbst Bischof Matthew kommt zur Freizeitgestaltung gelegentlich in den Park und spielt und betet mit den Kindern. "Die Mitarbeiter kommen mit den Kindern und Jugendlichen in Kontakt, Vertrauen entsteht, neue Lebensentwürfe können entworfen werden", so Bruder Lothar. Er und seine Mitarbeiter erfüllten mit dem Projekt bereits zwei Zielsetzungen. Zum einen wurde durch diese Beschäftigung arbeitssuchenden Jugendlichen der Ausstieg aus dem Straßenleben-Dasein erleichtert, zum anderen der Einstieg in die Schul- und Berufswelt. Weiterhin sind ein Treffpunkt für eine sinnvolle Freizeitgestaltung für derzeitige junge Straßenkinder und vor allem eine neue, für lernschwache Kinder adäquate, Schulhilfe geschaffen worden. Zudem können die Kinder eine warme Mahlzeit sowie eine ärztliche Untersuchung in der heimeigenen Klinik kostenfrei in Anspruch nehmen. Die Kapazitäten für eine Übernachtung von Straßenkindern im Haus sind mit 50 Betten zurzeit ausgeschöpft. "Die Problematik vieler Kinder besteht darin, dass nur über den Drogenhandel und durch die Prostitution das Leben bestritten werden kann. Besonders für die Mädchen ist dieser Weg bisher alternativlos gewesen", sagt Bruder Lothar Wagner erfreut, dass das Angebot durch die Basisarbeiter vor Ort sowie durch die Spender in Deutschland gemeinsam realisiert werden konnte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort