Abgaben für Terrassenplätze in Saarburg steigen - Wirt kritisiert Beschluss des Stadtrats

Saarburg · Der Stadtrat von Saarburg hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Gebühren für die Sondernutzung von öffentlichen Plätzen und Straßen durch Gastronomen anzuheben. Dadurch erhofft sich die Stadt Mehreinnahmen von jährlich 3300 Euro.

Abgaben für Terrassenplätze in Saarburg steigen - Wirt kritisiert Beschluss des Stadtrats
Foto: (h_sab )

Touristen schwärmen oft vom Ambiente an der Leuk in der Saarburger Innenstadt. Für viele gibt es kaum etwas Schöneres, als vor einem der Restaurants oder Cafés etwas zu essen, ein Eis zu genießen oder einen Kaffee zu trinken. Gerade im Sommer, wenn die Sonne scheint, sind viele Terrassenplätze belegt.

Dafür, dass die Gastronomen Tische und Stühle vor ihre Tür stellen dürfen, müssen sie der Stadt Gebühren zahlen. 2014 flossen so knapp 17 500 Euro in den Saarburger Stadtsäckel. Nachdem der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung die Gebühren angehoben hat, rechnet die Verwaltung mit Mehreinnahmen von 3300 Euro.

Jürgen Dixius, Saarburgs Stadtbürgermeister, begründete die Gebührenerhöhung im Rat damit, dass die Abgaben seit 2002 nicht erhöht worden seien, obwohl die Kosten für die Pflege dieser Bereiche zwischenzeitlich deutlich gestiegen seien.

Für Tische und Stühle in Zone 1 (siehe Extra) zahlen die Gastronomen künftig zwischen Mai und September sieben Euro je Quadratmeter genutzter Fläche statt bislang sechs Euro. In den Monaten April und Oktober zahlen sie 3,50 Euro je Quadratmeter. Das sind 50 Cent mehr als bisher.

Für Zone 2 wurden die Gebühren ebenfalls um einen Euro für die Monate Mai bis September auf vier Euro sowie für April und Oktober um 50 Cent auf jetzt vier Euro angehoben. Zwischen November und März müssen die Gastronomen keine Pacht zahlen. Die Veränderungen in Zone 3 wirken sich nicht aus, da die Stadt bislang in diesen Bereichen keine Gebühren erhält.

Thomas Bier ist angesichts der Entscheidung des Stadtrats sauer. "Mein Eindruck ist, dass man uns Gastronomen hier ausquetscht", sagt der 56-Jährige, der seit 15 Jahren zusammen mit seiner Frau Beate die Gaststätte Brasserie am Buttermarkt betreibt. "Uns belastet schon das Thema Mindestlohn in diesem Jahr enorm. Und dann werden auch noch die Gebühren für die Außenterrasse, die wir zum Überleben brauchen, von der Stadt erhöht."

Wie er in diesem Jahr die Mehrkosten von zusammen 20 000 Euro durch Mindestlohn und Gebührenerhöhung erwirtschaften soll, ist Bier rätselhaft. "Wenn ich diese Posten auf meine Preise umlege, drohen Kunden wegzubleiben", sagt Bier. Ihn ärgert aber auch die Argumentation der Verwaltung. Zwar sei richtig, dass seit 13 Jahren die Gebühren nicht mehr erhöht wurden: "Dabei wird aber vergessen, dass 2001 und 2002 die Pacht für diese Flächen um 300 Prozent erhöht wurden."Extra

Zone 1 umfasst die Straßen im Bereich der Innenstadt, die unmittelbar an der Leuk liegen.
Zur Zone 2 zählen die Graf-Siegfried-Straße in der Innenstadt, der Boemundhof, der Pferdemarkt, der Fruchtmarkt, in der Unterstadt der Bereich Schiffsanlegestelle bis Alter Markt und die Parkanlage Im Hagen/Gaststätte On the Green.
Zone 3 umfasst alle Straßen, die nicht in Zone 1 oder 2 fallen. itz

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