Abgespeckte Sportanlage

SCHWEICH. Eine Rechnung mit vielen Unbekannten ist die Planung der neuen Sportanlage im Stefan-Andres-Schulzentrum in Schweich. Fest steht nur: Die Anlage wird kleiner als ursprünglich geplant ausfallen.

Zu üppig war der Neubau des Sportzentrums im Stefan-Andres-Schulzentrum in Schweich vorgesehen, als dass das Land Fördergelder hätte fließen lassen. Deshalb hatte der VG-Rat in seiner Mai-Sitzung beschlossen, dass der verantwortliche Ausschuss bis Juli eine abgespeckte Planung vorlegen solle. Am Dienstagabend präsentierte der Kordeler Architekt Klaus Erasme in der Ratssitzung die neue Version: Das ursprünglich geplante zweite Sportfeld und die Jugendverkehrsschule sind komplett dem Rotstift zum Opfer gefallen. Auch der Erdwall, der als Tribüne dienen sollte, ist nicht zuschussfähig und entfällt. Ebenfalls nicht förderungsfähig sind die Verlegung und Errichtung der Tennisplätze, die Trainingsbeleuchtung, das Beachvolleyballfeld und der unterhalb des Fitnessstudios geplante Parkplatz. Tennisplätze, Beleuchtung, Beachvolleyballfeld und Parkplätze sind zwar aus dem Förderantrag, der Ende August ans Ministerium gehen soll, herausgenommen worden, sollen trotzdem gebaut werden. "Was das kosten wird und wie wir das finanzieren, hängt davon ab, wie hoch die Förderung der übrigen Anlagenteile durch das Land ausfällt", sagte VG-Bürgermeister Berthold Biwer. Die Kosten für die Teile der Sportanlage, die gefördert werden können, belaufen sich auf etwa 1,49 Millionen Euro; vor der Kürzung sollte die Anlage 1,83 Millionen kosten. Manfred Nink, Bundestagsabgeordneter und SPD-Fraktionsmitglied im VG-Rat, stellte den Erfolg des Förderantrags in Aussicht: "Wir haben gut daran getan, Dinge rauszustreichen, die nichts mit der Schulsportanlage zu tun haben. Man hat mir im Land signalisiert, dass dieser Förderantrag jetzt in Ordnung ist." Klärungsbedarf gebe es allerdings noch bei der Verlegung und Neuerrichtung der Tennisplätze und bei den Absprachen mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, das eine neue Sporthalle plane, für die ebenfalls Fördermittel aus dem Bildungs- und aus dem Sportministerium beantragt würden: "Es darf nicht sein, dass die Eigenwilligkeiten des Gymnasiums die Gesamtanlage gefährden", sagte Nink. Erich Bales, CDU-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat, forderte die Verwaltung auf, die "Unwägbarkeiten alsbald zu klären". Außerdem müsse mit der Stadt Schweich über den Standortvorteil gesprochen werden: "Die Stadt stellt zwar schon das Grundstück, muss bei der Finanzierung aber trotzdem verstärkt zur Kasse gebeten werden." Vitus Blang, Stadtbürgermeister von Schweich, hielt dagegen: "Die Tennisplätze sind in keinster Weise zuschussfähig, die Stadt wird sich nur in sehr beschränktem Maße daran beteiligen." Er erinnerte ebenfalls an die vielen offenen Fragen: "Wie viele Parkplätze stehen zur Verfügung? Über welche Straße wird die Anlage erschlossen? Von wem wird die Anlage hauptsächlich genutzt werden? Auch von diesen noch ungeklärten Aspekten hängt der Obolus der Stadt ab." Trotz vieler mahnender Einwürfe stimmten die Fraktionen im VG-Rat der geänderten Planung und dem Zuschussantrag einhellig zu.

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