Abstrakte Kunst am grünen Hang

OBERBILLIG. Die roten Plastiken des namhaften Künstlers HD Schrader lockten viele Kunstinteressierte auf das Gelände der Galerie "Contemporanea". Mit der Ausstellungseröffnung wurden zugleich der neu erbaute Pavillon und der mit Bäumen durchzogene Steilhang zum ersten Mal mit Kunst in Berührung gebracht. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage vom Ensemble "Tonwerke Trier".

Der Steilhang ist mit Gras in Frühlingsgrün übersät. Vereinzelt stehen alte Obstbäume. Wege durchziehen das Gelände. Doch diese Idylle durchbrechen kantige, spitze, geometrische Plastiken. Das Rot der Stahl- und Holzskulpturen steht im Kontrast zum Grün der Natur. Wie in einem Labyrinth

Das ist das Umfeld für den neu erbauten Pavillon der Galerie "Contemporanea" in Oberbillig. Darin stehen mannshohe Skulpturen in Form großer Quader. Je ein Stück davon ist diagonal herausgeschnitten und liegt auf dem Schieferboden so daneben, dass man nicht weiß, wie das fehlende Stück hineinpasst. Die "Cubecuts" sind in dem von allen Seiten einsehbaren und begehbaren Pavillon so angeordnet, dass man sich einen Weg wie durch ein Labyrinth suchen muss. Ausgangsform ist immer der Kubus

Ausgangsform in den Arbeiten des renommierten Künstlers HD Schrader ist dabei immer der Würfel, der Kubus. "Diese stereometrische Form wird von HD Schrader gebrochen, segmentiert und dynamisiert", erläutert Ernest W. Uthemann, der Leiter der Stadtgalerie Saarbrücken zu Beginn der Ausstellungseröffnung. HD Schrader setzt sich seit über 30 Jahren mit dieser Form auseinander. Er gilt als einer der heute bedeutendsten Vertreter des konkreten Konstruktivismus. Der Künstler, ganz in schwarz gekleidet, mit feiner silberner Brille, wirkt zurückhaltend und zeichnet sich doch gleichzeitig durch eine starke Präsenz aus.Glücksfall für Galeristin

Den Anreiz für HD Schrader, nach Oberbillig zu kommen, setzte die Landschaft. "Als ‚Flachländler', der sein Hauptatelier an der Nordsee hat, fand ich es verlockend, welche Perspektiven sich hier durch diesen Berg ergeben können". Seine Arbeiten mal von oben und mal von unten zu sehen, die Möglichkeit seine Skulpturen auf verschiedenen Ebenen platzieren zu können, die hatte HD Schrader bisher noch nicht. Für Galeristin Hildegard Reeh ein Glücksfall. "Ich hatte seine Kunst in Hamburg entdeckt und war davon einfach berührt". Eigens konzipierte Vogelhäuschen

Auch wenn die Ausstellung der Werke von HD Schrader in drei Wochen vorüber sein wird, bleiben werden die "Cube-Vogelhäuschen", die eigens für Oberbillig von Schrader konzipiert worden sind. Eine Auswahl seiner verschiedenen Werkgruppen ist noch bis zum 27. Mai in der Galerie "Contemporanea" zu sehen. Die Ausstellung ist geöffnet vom 9. bis 27. Mai, dienstags von 10 bis 14 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr, sowie nach Vereinbarung. Informationen unter Telefon 06501/12297.

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