Alle standen hinter mir

NAURATH/EIFEL. Ein politisches "Urgestein" verabschiedete die Gemeinde Naurath in einer familiären Feierstunde. Sie ehrte Helmut Schröder, der sich kommunalpolitisch insgesamt 35 Jahre,15 davon als Ortsbürgermeister, für die Gemeinde engagierte.

Helmut Schröders Ehefrau Anni sagt: "So lange ich meinen Mann kenne, war er in allen Vereinen organisiert und immer im Vorstand." Sie zeichnet damit das Bild eines Mannes, der sich für die Belange seines Ortes in vielerlei Hinsicht eingesetzt hat. So war er Mitbegründer des Karnevalsvereins Naurather Kuckuck, führte jahrelang den Sportverein und ist im Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr.Einstieg in unruhiger Zeit

1969 wurde er als jüngstes Mitglied in den Gemeinderat gewählt. "Das war damals eine Zeit, in der es hoch her ging. Es gab einige politische Gruppierungen und viele Differenzen", erzählt Helmut Schröder. Dennoch hielt er 20 Jahre als Ratsmitglied und Beigeordneter durch, bis er 1989 zum Ortsbürgermeister gewählt wurde. "In den Jahren hat er sein Handwerk sozusagen von der Pike auf gelernt", würdigte Berthold Biwer, Bürgermeister der VG Schweich, den Werdegang Schröders und nannte ihn "ein gutes Beispiel für Engagement für die Gemeinschaft". "Mein Einsatz war nur durch tatkräftige Unterstützung möglich", betonte Helmut Schröder. Seine Frau habe ihm den Rücken frei gehalten, der Arbeitgeber habe ihm die Möglichkeit eingeräumt, sein Amt auszuüben, und alle Ratsmitglieder hätten voll und ganz hinter ihm gestanden und sich nach Kräften eingesetzt. "In Deiner Amtszeit hat sich Naurath bedeutend weiterentwickelt", lobte Schröders Amtsnachfolger Paul-Gerhard Jahn und verwies vor allem auf die Dorferneuerung, in deren Zug Naurath sein jetziges, idyllisches Gesicht bekommen habe. Sie begann zeitgleich mit dem Eintritt Schröders ins Bürgermeisteramt 1989, war aber kein Neuland für ihn, weil er an dem Antrag, den sein Vorgänger noch stellte, mitgewirkt hatte. Entscheidende Dinge taten sich: Es wurde Kanalisation verlegt, eine Kläranlage gebaut, Straßen und Gehwege wurden erneuert, ein Trinkwasser-Hochbehälter wurde saniert, ein Veranstaltungsraum geschaffen, ein Baugebiet ausgewiesen und vieles mehr. Schröder erinnert sich gerne an den Beginn der Partnerschaft mit dem französischen Ort Chemilly-sur-Yonne, die 1992 in Naurath beurkundet wurde. In den Dankesworten Paul-Gerhard Jahns, Berthold Biwers, des Wehrführers Ernst Schmitz und des Karnevalsvereins-Vorsitzenden Werner Heinz wurde deutlich, dass es vor allem die verbindliche menschliche Art Helmut Schröders ist, die viele Bürger Nauraths zu freiwilligem Engagement für ihr Dorf mitriss. Dafür bekam er eine Dankesurkunde der Gemeinde überreicht. Ob er sich der 69-Jährige zur Ruhe setzen kann, ist ungewiss, denn Werner Heinz prophezeite: "Wir werden noch manchmal auf Dich zukommen."

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