Aller guten Dinge sind drei

AYL. (hpü) Einen driftigen Grund brauchen die Leute aus Ayl gewöhnlich nicht, um in fröhlicher Runde kräftig zu feiern. Am Wochenende gab es allerdings gleich drei Gründe: Die traditionelle Dorfkirmes, eine neue Weinkönigin, und seit Freitag darf sich der Ort ganz offiziell als einen der zukunftsträchtigsten im Land bezeichnen.

Die Zeremonie ist immer gleich: Am Bürgerhaus treffen sich Volk, diverse Weinmajestäten und eine Handvoll Ehrengäste, um nach dem obligatorischen "Herzlich Willkommen" vom Ortsbürgermeister unter den Klängen des Musikvereins Ayl in Richtung Dorfplatz zu marschieren. Das war auch in diesem Jahr nicht anders, wenngleich sich die Ayler Kirmes 2005 ein wenig von der der Vorjahre abhob. Denn anders als sonst gab es gleich drei Gründe, kräftig zu feiern - obwohl die Ayler eigentlich nicht unbedingt ein Motiv zum Feiern brauchen. Traditionell steht Ende August die Bartholomäus-Kirmes auf dem Programm, und alleine das reicht gewöhnlich, um das Volk in Massen auf den Platz im Herzen der Saargemeinde strömen zu lassen. Grund Nummer zwei trug ein langes, weinrotes Kleid und hatte sich nur wenige Meter vom Bühnenrand entfernt einen Platz gesucht: Sabrina Schons. Die nämlich wurde kürzlich zur ersten Saar-Obermosel-Weinkönigin gewählt, und darauf ist nicht nur die 20-Jährige stolz, sondern der gesamte Ort. Denn: "Sabrina I." stammt aus Ayl - ebenso wie Claudia Maximini, eine ihrer künftigen Prinzessinnen. Worin aber bestand der dritte Grund für die besonders ausgelassene Stimmung auf dem Kirmesplatz? Ein kurzer Blick in Richtung Bühne gab die Antwort. In großen Lettern prangte dort das Wort "Silber". Aus eben diesem Material besteht die Medaille, die der Ort beim Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" in der Sonderklasse auf Landesebene erringen konnte. Man sei besonders stolz auf den zweiten Platz, erklärte Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger gleich zu Beginn der Eröffnungszeremonie. Kräftiger Applaus, unterstützt von dem einen oder anderen Bravoruf, folgte. "Wir erfuhren erst am Freitag per Telefon von unserem Erfolg", berichtete der Ortschef später im Gespräch dem TV. Ob er mit dem Ergebnis zufrieden sei? "Auf jeden Fall", so Büdinger, "denn eigentlich haben wir mehr mit Rang drei gerechnet." Jetzt ist die 1400-Seelen-Gemeinde auch offiziell eine der zukunftsträchtigsten Ortschaften in ganz Rheinland-Pfalz. Jeweils einen ersten Platz hatte Ayl beim Kreis- und Gebietsentscheid des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" belegt. Insgesamt 319 Ortsgemeinden hatten sich landesweit beteiligt.Dorf-Olympiade am Montag

Drei Tage lang feiern die Ayler ihre Kirmes. Nach der Eröffnung am Samstag mit Musikvereinen aus Ayl und Serrig begann der Sonntag mit einem Festgottesdienst unter Mitwirkung der Kirchenchöre aus Saarburg und Ayl. Ein buntes Festprogramm sorgte dafür, dass bis in die späten Abendstunden keine Langeweile aufkam. Der heutige Montag wartet unter anderem mit allerlei Kinderunterhaltung auf. Höhepunkt des letzten Festtags ist eine Dorf-Olympiade. Zum krönenden Abschluss wird getanzt: Die Musik kommt von der "Concordia-Liveband". Veranstalter der Kirmes ist auch in diesem Jahr die Festgemeinschaft der Ayler Ortsvereine.

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