Alte Mühle wieder neu

KONZ-NIEDERMENNIG. 70 000 Euro, einige Tausend Arbeitsstunden, ein Packen von Ideen und viel persönliches Engagement wurden investiert. Jetzt feiert der Heimat- und Verkehrsverein Tälchen das Ergebnis seiner Arbeit: Am Freitag, 23. Mai, wird die restaurierte Ölmühle Niedermennig feierlich Einheimischen und Gästen "wiedergeschenkt".

Knapp 160 Jahre nach ihrer ersten Inbetriebnahme hatte die Ölmühle am Ortseingang von Niedermennig eine Restaurierung verdient. Die von einem Wasserrad angetriebene Mühle drohte vollends zu verfallen. An Mahlwerk und übriger Technik, die bis 1943 regelmäßig gearbeitet hatten, dann stillgelegt und 1949 nach einer Restaurierung bis 1967 noch einmal in Betrieb genommen worden waren, hatte der berüchtigte Zahn der Zeit genagt. Das rund acht mal acht Meter große Mühlengebäude auf der Insel drohte endgültig zu zerfallen. Zwölf Jahre später kaufte die Stadt Konz die 1849 von Müller Heinrich Müller gebaute Wassermühle, um den Verfall zu stoppen. Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre nahm der Heimat- und Verkehrsverein Tälchen das Heft in die Hand und begann zielstrebig mit den Planungen und Vorarbeiten für die Restaurierung. 2001 wurde eine Brücke zur Mühleninsel gebaut, ein Jahr später gab es wieder elektrischen Strom und einen Wasseranschluss, 2005 wurde ein Nutzungsvertrag mit der Stadt Konz geschlossen, 2005/2006 wurde der Mühlteich neu angelegt, und seit März dieses Jahres wird am Antrieb des Mühlsteins gearbeitet. Diese letzten Arbeiten sollen bald abgeschlossen sein.Gratis-Angebot musste abgelehnt werden

Genau so, wie die Mühle einst aussah, wird sie sich allerdings nicht mehr darbieten. Das Mühlrad musste neu gebaut werden - aus Stahlblech, was nicht so ganz dem ursprünglich verwendeten Werkstoffen entspricht. Die Kosten für ein Holzrad wären kaum aufzubringen gewesen. Auch die vom Rad ins Mühleninnere führende Antriebsachse musste tiefer als früher durch das Mauerwerk geführt werden. Das Mahlwerk konnte zum Teil übernommen werden, einige Teile - vor allem die hölzernen Zahnräder - wurden ausgebessert und sind wieder funktionsfähig. Der Mühlteich wurde komplett neu angelegt und wird, wenn die Mühle in Betrieb genommen wird, das notwendige Wasser ans Wasserrad liefern. Oberhalb der Mühle hat der Heimat- und Verkehrsverein für die Anlage eines Wasserwegs gesorgt, am Mühlenteich wurden sechs Sitzbänke aufgestellt. Eine von ihnen haben Rabauken bereits aus ihrer Verankerung gerissen, Reste eines Lagerfeuers und leere Flaschen wurden von freundlichen Zeitgenossen am Rand des Mühlteichs hinterlassen - Fakten, für die Ortsvorsteher Dieter Klever nur wenig Verständnis aufbringen kann. Und leichtes Kopfschütteln ringt ihm auch die Tatsache ab, dass die Organisatoren des Rettungsunternehmens Ölmühle die Angebot der Konzer Firma Volvo, den neu anzulegenden Mühlteich kostenlos auszubaggern, nicht annehmen konnten, weil sich in diesem Fall entsprechend den gesetzlichen Vorgaben der Zuschuss aus den öffentlichen Kassen verringert hätte. Für den Eröffnungstag (Freitag, 23. Juni) ist ein umfangreiches Programm vorgesehen: Um 17 Uhr spielt die Winzerkapelle Oberemmel, dann gibt es Ansprachen von Bürgermeister Winfried Manns, Ortsvorsteher Dieter Klever und einen Beitrag von Rudolf Molter zur Bedeutung des Mühlenwesens. Um 18 Uhr segnet Pfarrer Peter Klauer die Anlage, um 18.30 Uhr wird der Wasserschieber geöffnet, anschließend gibt es stündlich Vorführungen mit Anlaufen des Mühlrads. Dann darf gefeiert werden.

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