Altenwohnsitz mit Blick auf die Saar

In unmittelbarer Nähe zum Saarufer, zwischen "Villa Keller" und dem Ruderclub, plant die Schillinger Gesellschaft für Immobilien, kurz Ifa, ein Wohn- und Pflegeheim für Senioren. 65 Ein- und Zweibett-Appartements und 83 Pflege-Plätze sieht das Konzept vor. Fachpersonal soll dafür sorgen, dass Menschen aller drei Pflegestufen vollstationär betreut werden können.

Saarburg. Nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes wird die Zahl der Menschen, die professionelle Heimpflege in Anspruch nehmen, bis 2050 bei 1,6 Millionen liegen. Diese gesellschaftliche und demografische Entwicklung geht auch an Saarburg nicht vorbei. Da es nach Einschätzung des Schillinger Unternehmers Wolfgang Schäfer in diesem Bereich in Saarburg "eine Versorgungslücke" gibt und der Ingenieur einen Wachstumsmarkt wittert, wagt er sich im zweiten Anlauf an das Projekt "Seniorenresidenz". Vor einigen Jahren hatte Schäfer bereits an gleichem Standort ein ähnliches Objekt geplant. Nachdem der damals vorgesehene Betreiber die Verträge nicht habe erfüllen können, sei die Sache vorerst auf Eis gelegt worden, schildert Schäfer. Auch von seiten der Stadt sei die frühere Planung kontrovers diskutiert worden, berichtet der heutige Stadtbürgermeister Jürgen Dixius auf TV-Nachfrage. Dixius saß damals für die CDU im Rat. Strittig sei das Projekt gewesen, weil es in wesentlich größerer Ausführung als reine Eigentums-Wohnresidenz für ältere Menschen angelegt gewesen war. "Man wollte an dieser exklusiven Stelle Saarburgs keine riesige Wohnanlage zulassen", beschreibt Dixius.Mit neuem Konzept und anderem Betreiber soll ein Pflege- und Wohnheim auf dem Grundstück zwischen "Villa Keller" und dem Garten des "Saar-Hotels Jungblut" Wirklichkeit werden. Der genehmigte Bebauungsplan von Juni 2002 ist nach wie vor rechtsgültig, muss allerdings in einem Punkt modifiziert werden. Die ursprüngliche Konstruktion der Eigentumswohnungen soll in der überarbeiteten Version verschwinden. Auf einer Grundstücksfläche von knapp 1900 Quadratmetern, die bereits in Schäfers Besitz ist, soll das Berliner Architektenbüro Feddersen die dreigeschossige "Seniorenresidenz Saarburg" errichten. Auf allen drei Etagen sind standardisierte Appartements mit Einzel- oder Doppelbett und einer Größe von 21 beziehungsweise 28 Quadratmetern Wohnfläche vorgesehen. Jede Etage werde mit einer zentralen Versorgungs-Station für den Pflegebereich ausgestattet. Entsprechendes Fachpersonal soll gewährleisten, dass Menschen aller drei Pflegestufen im Wohnheim betreut werden können. 65 Appartements und 83 Pflege-Plätze sind vorgesehen. Die "Ifa GmbH" tritt als Projektentwickler und Bauträger auf und investiert nach Schäfers Angaben neun Millionen Euro. Betreiber wird der Nürnberger Altenheim-Spezialist "Terraconsult". Mit dessen Geschäftsführer Jörg Thuss hat Schäfer einen Vertrag abgeschlossen, der die "Terraconsult" über einen Zeitraum von 25 Jahren als Generalmieter bindet - für einen jährlichen Mietpreis von 470 000 Euro. Die einzelnen Appartements sollen als Kapitalanlage von privaten Kleinanlegern genutzt werden - mit einer versprochenen Rendite von fünf Prozent. "Gemeinsam mit dem Ältestenrat haben wir uns in Bad König ein ähnliches Projekt von ,Terraconsult' angesehen", sagt Jürgen Dixius. "Die Konzeption dort und wie die Planung für Saarburg vorgesehen ist, machen einen soliden Eindruck." Mitte bis Ende 2009 sollen die Wohnungen nach Vorstellung Schäfers bezugfertig sein. Ein Info-Abend findet heute, 19 Uhr, im Saal des Hotels Saargalerie auf der Hekkingstraße, statt.

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