Am Dach der Schule kratzen

WALDRACH. Ein Schulfest mit so vielen Attraktionen gab es bisher noch nie in Waldrach. Der absolute Höhepunkt war die offizielle Übergabe der kürzlich fertig gestellten Kletterwand. Lediglich Petrus ließ sich von der guten Stimmung und dem tollen Programm nicht anstecken.

Kühl war es, und dunkle Wolken zogen bedrohlich über das Ruwertal, als Schulleiter Rainer Heimig die große Gästeschar begrüßte. Natürlich hatten die Mädchen und Jungen der ersten Klassen bis hin zu den jungen Damen und Herren des zehnten Schuljahres ihre Eltern, Bekannten und Verwandten mitgebracht. Gemeinsam mit Bürgermeister Bernhard Busch und zahlreichen Ortsbürgermeistern wollten sie "ihr" Fest feiern. Dazu hatten sie sich mit ihren Lehrern auch bestens vorbereitet. Heimig: "Neben einem Theaterstück in französischer Sprache, einer Rettungsübung der Freiwilligen Feuerwehr und einer Modenschau beteiligen sich auch einige kulturtragende Vereine an unserer Veranstaltung." Tatsächlich konnten sich Augen und Ohren an den Beiträgen der Ruwertaler Winzertanzgruppe, der Garde des KVW, dem Osburger Jugendorchester "Rock for joy", dem Männergesangverein und der Winzerkapelle erfreuen. Der absolute "Kracher", so auch das Urteil der Schüler, war die Übergabe der rund zehn Meter hohen und fünf Meter breiten Kletterwand. Bevor der Startschuss für die ungeduldigen jungen "Bergsteiger" fiel, erläuterten Bürgermeister Busch und der Jugendpfleger der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer, Klaus Weiler, das Werk. Für die Region ist es die "höchste Errungenschaft" dieser Art. Über die Kosten von etwa 14 000 Euro konnte Busch gelassen lächeln. Denn der vom Architekten der VG, Peter Hemmes, überwachte Bau mit seinen 220 Griffen und Tritten wurde komplett mit Spendengeldern finanziert. Allein die Sparkasse Trier war mit 10 000 Euro beteiligt.Drei unterschiedlich schwere Routen

"Aber auch ohne die finanzielle Mithilfe der anderen Sponsoren wäre diese schöne Sache nicht zu bewältigen gewesen", sagte Busch. Vater des Gedankens "Kletterwand" ist der Jugendpfleger der VG. "Sportklettern und alpines Klettern sind schon seit über 100 Jahren fester Bestandteil gesellschaftlichen Handelns", sagt er. Für Weiler ist diese Freizeitgestaltung auch ein "sozialer Sport". Denn er könne in der Regel nur partnerschaftlich ausgeübt werden. Der Kletterer müsse von einem Begleiter fachgerecht gesichert werden, und er müsse sich auf ihn verlassen können. Weiler: "Disziplin und Verantwortungsbewusstsein sind also Grundvoraussetzungen zur Ausübung dieses Sports." Weiler selbst und einige Mitglieder der Jugendgruppen aus Riveris, Korlingen und Hockweiler hatten beim Deutschen Alpenverein, Sektion Trier, einige Kurse belegt. Der Alpenverein war es auch, der die drei unterschiedlichen "Routen" an der Schulwand festgelegt und eingebaut hat. Vorsitzender Edmund Bambach: "Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade sind farblich anders dargestellt. Mit einem Inbusschlüssel kann die Kletterstrecke zu jeder Zeit geändert werden." So ließen sich sogar in dieser "lebenden Wand" durch das Umbauen von Griffen und Tritten Wettbewerbe unterschiedlicher Art durchführen. Zur Sicherheit ist die Anlage mit einem Zaun eingefasst. Der Giebel war von Airbrusher Jean-Luc Barruhet aus Trier mit farbigen Bildern verziert worden (der TV berichtete). Morgen: Mit vereinten Kräften gebaut - das Gemeindehaus in Kasel.

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