Am Stock gehen wird immer beliebter

Mit seinem weit verzweigten Wegenetz und seinen sanften Hügeln ist der Saargau wie geschaffen für jene, die oft und gerne auf Schusters Rappen unterwegs sind. In und um die Gemeinde Merzkirchen kann am Wochenende sogar unter fachlicher Anleitung gewandert - oder besser: "gewalkt" werden.

 Die in Körrig lebende Physiotherapeutin Petra Becker und ihr Ehemann Edgar freuen sich auf das erste Nordic-Walking-Wochenende in Merzkirchen. TV-Foto: Hermann Pütz

Die in Körrig lebende Physiotherapeutin Petra Becker und ihr Ehemann Edgar freuen sich auf das erste Nordic-Walking-Wochenende in Merzkirchen. TV-Foto: Hermann Pütz

Merzkirchen. "Nordic Walking ist eine Ausdauersportart, bei der Gehen durch den Einsatz von zwei Stöcken im Rhythmus der Schritte unterstützt wird", heißt es im Internet-Lexikon Wikipedia über die sich inzwischen breiter Beliebtheit erfreuende Fortbewegungsart, die dem Ski-Langlauf nicht unähnlich ist.

Stocklauf ist eine alte Trainings-Methode

Tatsächlich nutzten schon in den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts Ski-Langläufer in den schneefreien Monaten den sogenannten Stockgang oder Stocklauf als Trainingsmethode. Erst vor etwas mehr als zehn Jahren etablierte sich das "Nordic Walking" von Skandinavien ausgehend als Breitensport. Heute gehören jene, die unter Zuhilfenahme zweier Stöcke aus Karbon oder anderen Materialien das Land durchstreifen, auch in der Region fast schon zum Alltagsbild. Das Besondere an der Sportart ist, dass durch den Einsatz der Stöcke der ganze Körper in Bewegung gebracht und somit - verglichen mit dem bloßen Gehen - zusätzliche Muskeln beansprucht werden.

Mit seinem weit verzweigten Wegenetz und seinen sanften Hügeln ist der Saargau, der Landstrich zwischen Obermosel und Saar, nicht nur für Wanderer wie geschaffen, sondern auch für Angehörige der Nordic-Walking-Fangemeinde. Davon sind auch einige Leute aus Merzkirchen überzeugt.

Am Wochenende soll die Saargau-Gemeinde ganz im Zeichen des Sports mit den zwei Stöcken stehen. Angesprochen sind beim ersten "Nordic-Walking-Wochenende" auf dem Sportplatzgelände in Merzkirchen vor allem jene, die schon immer wissen wollten, wie man "nordisch geht".

Die fachliche Anleitung gibt die aus dem Ortsteil Körrig stammende Physiotherapeutin Petra Becker, die auch maßgeblich für die Organisation verantwortlich ist. Die Veranstaltung beginnt am Samstag, 29. September, um 18 Uhr. Nach einem Schnuppertraining steht um 21 Uhr ein "Nacht-Walk" rund um Merzkirchen auf dem Programm. "Geplant ist eine Wegstrecke von sechs Kilometern", erläutert Petra Becker. "Stirnlampen und Stöcke - für die, die keine haben - werden bereitgestellt." Auch Ortsbürgermeister Martin Lutz hat seine Teilnahme angekündigt. Eine Wiederholung der Tour ist für 22.15 Uhr geplant. Am Sonntag, 30. September, kann ab 9 Uhr über ausgewiesene Strecken (fünf, sieben und elf Kilometer) "gewalkt" werden. Vorträge eines Trierer Sportmediziners, eines Internisten sowie einer Gesundheitsberaterin sollen die Sportart "Nordic Walking" aus medizinischer Sicht beleuchten. Für die musikalische Unterhaltung sorgt unter anderem die Winzerkapelle Wiltingen, und auch für das leibliche Wohl ist im Festzelt und im Sportplatzgebäude gesorgt.

Nach Auskunft von Martin Lutz hat in den vergangenen Tagen der Veranstaltungsort für Unstimmigkeiten gesorgt. "Ursprünglich war der Kapellenvorplatz in Körrig vorgesehen. Aus organisatorischen Gründen mussten wir kurzfristig auf den Merzkirchener Sportplatz ausweichen."

Der Reinerlös des Merzkirchener "Nordic-Walking-Wochenendes" ist für den fünfjährigen Jonah Kaldewei aus Lampaden gedacht. Jonah, dessen Vater aus Merzkirchen stammt, leidet unter Autismus. Das Geld soll in eine Delfin-Therapie fließen.

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