Am Waldrand Wurzeln geschlagen

SAARBURG. Das ehemalige Forsthaus am Kunoweiher nennt Jürgen Dixius seit 1989 sein Eigen. Hier wohnt er mit Ehefrau Christiane und Münsterländer-Dame Aika - mit direktem Blick auf seinen Arbeitsplatz, den Saarburger Wald.

Wie ein kleines Hexenhäuschen wirkt das Anwesen von Jürgen Dixius am Kunoweiher. Das schmale Haus mit dem spitz zulaufenden Dach und den alten, grünen Fensterläden erscheint wie gemalt inmitten der Wald-Landschaft. 15 Jahre lebt er nun darin und will nach eigenen Aussagen aus dem Haus genauso wenig weg wie aus der Stadt. "Saarburg ist meine Heimat, absolut", sagt Dixius. "Hier bin ich inzwischen tief verwurzelt."Sein Beruf brachte ihn zur Politik

Dabei stammt der 43-Jährige aus Winterspelt in der Eifel, hat bis zum Abitur am Prümer Gymnasium in dieser Region gelebt. Sein Elternhaus habe ihn in doppelter Hinsicht für seine Entwicklung geprägt: So hat sich Dixius - wie bereits sein Vater - für den Beruf des Försters entschieden. Nach dem Forstwirtschafts-Studium in Rottenburg am Neckar hat er drei Monate in Irrel gearbeitet, bevor er 1986 seine jetzige Stelle beim Forstamt in Saarburg antrat. Für die Wälder der Stadt Saarburg sowie für die der Gemeinden Mannebach, Fisch, Merzkirchen und einige Privatforste ist er zuständig. "Allerdings sitze ich mittlerweile fast mehr im Auto, als dass ich im Wald bin", sagt Dixius. Gleichwohl ermögliche sein Job, sich "zwischendurch" um die Kommunalpolitik zu kümmern. "Ich habe flexible Arbeitszeiten, keinen fest definierten Tagesablauf. Je nach Jahreszeit fallen mehr oder weniger Stunden an", erläutert er. Zur Politik habe ihn letztlich sein Beruf gebracht. Dixius: "Ich war im Haupt-Personalrat der Forstverwaltung und hatte dadurch viele Kontakte zu Arbeitskreisen und Ministerien in Mainz. Aus diesen Erfahrungen habe ich sehr viel mitnehmen können." 1994 ist er in die CDU eingetreten. Seine Entscheidung habe er weniger von der bundespolitischen Entwicklung abhängig gemacht. "Ich habe danach geschaut, wer in Saarburg das nach meiner Einschätzung bessere Team hat." Viel Zeit beanspruche die politische Arbeit. Gleichzeitig bringe sie "unheimlich viele Kontakte" mit sich. Ein Umstand, der Dixius entgegenkommt, der von sich sagt: "Ich bin gerne unter Menschen, schätze Diskussionen." Freunde bekoche er gerne, unangemeldete Besuche am Kunoweiher seien keine Seltenheit. Als eher häuslichen Typen sieht sich der Bürgermeister-Kandidat, der von sich behauptet, durch Elternhaus, Natur und die Menschen in seinem Umfeld am meisten geprägt worden zu sein. "Ich bin niemand, der in der Weltgeschichte rumflattern muss. Wenn ich ein paar Tage mit meiner Frau und unserem Hund hier in der Nähe ausspannen kann, reicht mir das.""Bewege mich, so wie ich bin..."

Um abzuschalten, genüge aber auch schon mal ein Ausflug in Biergarten oder Kneipe oder ein gemütlicher Fernseh-Abend zu Hause. Zum festen Tagesprogramm gehöre rechtzeitiges Aufstehen, "so dass ich in aller Ruhe Kaffee trinken und Zeitung lesen kann. Ich mag es nicht, morgens gehetzt zu sein". Außerdem fordere Hundedame Aika ihren Tribut mit regelmäßigen Spaziergängen. Abgesehen davon, dass sein Zeitplan ein anderer würde, schaffte er es ins Bürgermeister-Amt, glaubt Dixius nicht, sich als Person zu "drehen". "Ich bewege mich jetzt in Saarburg, so wie ich bin und sehe keine Notwendigkeit, dies aus irgendeinem Grund zu ändern." Als Kommunalpolitiker in gewisser Weise "besonders beäugt" zu werden, empfinde er nicht als unangenehm. "Meine Frau und ich können damit umgehen, sonst könnte man sich gar nicht in der Art engagieren." Da er in jüngster Vergangenheit in seinem Umfeld traurige Entwicklungen mitbekommen habe, wünscht sich Jürgen Dixius für die Zukunft vor allem eines: "gesund zu bleiben." Anmerkung der Redaktion: Mit Jürgen Dixius endet die Portrait-Reihe über die Saarburger Bürgermeister-Kandidaten. Trotz intensiven Bemühens von Seiten des TV war es leider nicht möglich, ein Gespräch mit dem ebenfalls kandidierenden Alfred Bentenrieder, FWG, zu vereinbaren.

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