An den Bremsen lag's nicht

SAARBURG. Mit dem Schrecken davongekommen sind gestern Vormittag rund 40 Schüler, die in ihrem Schulbus der Firma Moselbahn von Nittel nach Saarburg unterwegs waren. Gegen 7.30 Uhr kollidierte der Bus in der Straße "Kunoweiher" mit einem dort abgestellten PKW. Verletzt wurde niemand.

 Unbeschadet überstehen die Schüler den Bus-Unfall. Liegt menschliches Versagen des Busfahrers vor?Foto: privat

Unbeschadet überstehen die Schüler den Bus-Unfall. Liegt menschliches Versagen des Busfahrers vor?Foto: privat

Die Vermutungen über die Unfallursache gehen auseinander. Die Polizei Saarburg teilte auf Anfrage des Trierischen Volksfreundes mit, der 64-jährige Busfahrer habe angegeben, die Bremsen seines Busses hätten versagt, als er oberhalb des Autohauses Volkmann wegen Gegenverkehrs hinter einer Reihe von parkenden Fahrzeugen anhalten wollte. Der Bus ist laut Polizei dann seitlich mit geringer Geschwindigkeit in einen dort abgestellten PKW hineingefahren. Während der Fahrt auf der abschüssigen Strecke von Mannebach nach Saarburg hätten die Bremsen einwandfrei funktioniert, habe der Fahrer den Saarburger Polizeibeamten angegeben. An der Haltestelle vorbeigerollt

Die Moselbahn GmbH ist der Meinung, dass es nicht an den Bremsen gelegen hat. Die Bremsanlage sei sofort am gestrigen Nachmittag vom TÜV begutachtet worden, teilte Betriebsleiter Bernd Wölfel gestern Abend mit. Mängel seien nicht festgestellt worden. "Wir bedauern den Unfall sehr", sagte er, der betreffende Fahrer werde bis auf weiteres nicht mehr im Fahrdienst der Moselbahn eingesetzt. "Die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsprüfungen sind alle gemacht und dokumentiert worden", ergänzte der Betriebsleiter. Als der Unfall-Bus vom Kunoweiher aus ins Saarburger Depot der Firma gefahren wurde, hätten sich beim Bremsen keine Probleme ergeben. "Es ist uns schon komisch vorgekommen, dass der Bus, der in Mannebach den Berg runterkommt, an unserer Haltestelle vorbeigerollt ist", sagte die 17-jährige Gymnasiastin Carinna Etringer aus Mannebach. Kurz vor Saarburg habe sie Qualm auf der linken Seite bemerkt. Den Unfall selber habe sie nur durch ein Ruckeln und durch knirschendes Metall wahrgenommen. Dann sei die Scheibe der hinteren Tür "rausgefallen". Wie immer hätten Schüler stehen müssen, da die Plätze im Bus stets belegt seien, berichtete die 17-Jährige. Das bestätigte auch ihr Mitschüler Johannes Hettinger aus Onsdorf: "Der Bus ist meistens voll, heute mussten allerdings nicht so viele stehen." Die Belegung sei auch schon mal von der Polizei überprüft worden, wusste Carinna Etringer, aber es soll alles in Ordnung gewesen sein. Ein Augenzeuge des Unfalls sagte gegenüber dem TV , er habe ebenfalls Qualm im Bereich der Bremsen beobachtet. Die Saarburger Polizei geht von einer angemessenen Geschwindigkeit des Busses aus. In dem Bus unterwegs waren Schüler aus Nittel, Onsdorf, Fisch und Mannebach. Sie wurden mit einem Ersatzbus der Moselland zu ihren Schulen gebracht. Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg als Auftraggeber für die Schülerbeförderung erklärte, der Unfall-Bus sei zuletzt im April routinemäßig überprüft worden. Dabei seien auch die Bremsen untersucht worden; Beanstandungen habe es nicht gegeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort