Anders sein - na und?

KONZ. "Anders - na und?" lautet der Titel einer Ausstellung mit Zeichnungen zum Thema Diskriminierung, die zurzeit in der Stadtbibliothek zu sehen ist.

 Gisela Krämer, Ausländerbeauftragte des Kreises, und Studienkreis-Gebietsleiter Bernd Kartes besprechen das Bild einer 15-Jährigen.Foto: Hermann Pütz

Gisela Krämer, Ausländerbeauftragte des Kreises, und Studienkreis-Gebietsleiter Bernd Kartes besprechen das Bild einer 15-Jährigen.Foto: Hermann Pütz

Die Arbeiten sind das Ergebnis eines Wettbewerbes, zu dem die Gesellschaft für angewandte Methodik im Schulunterricht (Studienkreis) Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 22 Jahren aufgerufen hatte. Ob die ältere Dame den jungen Punker wegen seiner Haarfarbe belächelt oder die Clique das etwas beleibte Mädchen wegen ihrer Figur hänselt: Die Formen der Diskriminierung unter den Menschen können vielschichtig sein. "Dabei ist Diskriminierung oftmals eine Folge der Angst vor dem Unbekannten", betonte Gisela Krämer, Ausländerbeauftragte des Kreises, während der Eröffnung der Ausstellung. Es sei absolut notwendig, Kinder und Jugendliche für Verständnis und Toleranz gegenüber Fremden zu sensibilisieren. Die Förderung von tolerantem Verhalten war der Anlass für den Studienkreis, einen bundesweiten Zeichenwettbewerb zu veranstalten. Ziel des Wettbewerbes unter der Schirmherrschaft von Paul Spiegel, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, war es, Kinder und Jugendliche anzuregen, sich aktiv mit Intoleranz und Menschenverachtung in den verschiedenen Ausprägungen zu beschäftigen. Eine Jury, bestehend aus Cartoonisten, Journalisten und Pädagogen, wertete die rund 8000 Einsendungen aus, die in mehrere Altersstufen unterteilt prämiert wurden. Die 30 besten Werke kann der Besucher nun in der Konzer Stadtbibliothek bewundern. Zu sehen sind sowohl aufwändige und farbenfrohe Bildergeschichten als auch einfache Bleistiftzeichnungen. "Die Bilder haben in ihrer Urwüchsigkeit den Finger in die Wunde gelegt", stellte Krämer, begeistert von der Ideenvielfalt der jungen Künstler, fest. "Die Jugendlichen haben sehr wohl erkannt, wo der Schuh drückt." Vielleicht gebe die Ausstellung einen Anstoß, die eigene Einstellung gegenüber Andersartigen zu überdenken, hofft die Ausländerbeauftragte.

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