Ansteckende Begeisterung

KORDEL. Alice Kauth aus der Welschbilliger Straße ist Erste Beigeordnete der Gemeinde Kordel. Ihr Name steht für unermüdliche, ehrenamtliche Kommunalpolitik und vielfältiges anderweitiges Engagement zum Wohle ihrer Mitbürger.

Dabei meidet die Ur-Kordelerin - auch beide Elternteile stammen aus dem Ort- das Rampenlicht. Das beliebte Politiker-Motto "Gutes tun und darüber reden" ist nicht ihre Sache. Ihr Wahlspruch lautet: "Mit eigener Begeisterung andere begeistern."Erste Schritte in der Frauengemeinschaft

Erste Schritte in Richtung ehrenamtlicher Öffentlichkeitsarbeit unternahm Alice Kauth als frisch gebackenes Mitglied der Kordeler Frauengemeinschaft. "1985, als ich dort eintrat, war ich das Küken unter lauter älteren Damen und hatte etwas andere Ansichten. Aber sie wollten mich haben", erinnert sie sich. Schnell wurde aus dem Küken die Schriftführerin mit Generalvollmacht. Längst hat sie der Frauengemeinschaft ihren Stempel aufgedrückt. Seit zwölf Jahren ist sie deren Vorsitzende. Derweil entwickelte die junge Alice Kauth neben ihrer Arbeit in der Frauengemeinschaft sehr bald auch politische Ambitionen. Zunächst noch parteilos, wurde sie 1989 Mitglied des Kordeler Ortsgemeinderates. Kurz darauf schloss sie sich der CDU an und wurde 1997 Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Kordel. Seit 1999 ist sie ohne Unterbrechung Erste Beigeordnete der Ortsgemeinde Kordel und Mitglied des Verbandsgemeinderats Trier-Land. Als sie - ebenfalls 1999 - für das Amt des Ortsbürgermeisters kandidierte, verfehlte sie ihr Ziel nur knapp. Alice Kauth ist gelernte Bankkauffrau und als Filialleiterin der Volksbank in Schleidweiler und Ralingen tätig. "Ich bin gerne Bankkauffrau", betont sie. Wen wundert's, dass ihr auch die kommunalen Finanzen - sowohl die der Ortsgemeinde als auch die der Verbandsgemeinde - ein Hauptanliegen sind. Seit Beginn ihres kommunalpolitischen Wirkens gehört sie den Haupt- und Finanzausschüssen beider Gemeinden an. Stets jedoch war Alice Kauths ehrenamtliches Bemühen um bürgernahe Politik und geordnete Gemeinde-Finanzen auch mit ehrenamtlichem sozialem Engagement verbunden. Als es beispielsweise darum ging, eine Französisch-Lehrerin für den Kindergarten zu finden, setzte sie sich mit Erfolg dafür ein, dass deren Gehalt vom Land und vom Kreis gezahlt wurde. Als Bedingung galt entsprechende Lehrbefähigung. Es fand sich eine sehr qualifizierte Lehrerin. Nahezu allen Bereichen gemeindlich-sozialer Integration fühlt sie sich verpflichtet. Mehr ist kaum zu schaffen, sollte man meinen. Doch weit gefehlt. Alice Kauth macht sich zudem in der Kirchengemeinde nützlich. So war sie Mitglied des Pfarrgemeinderates und gehört inzwischen dem Verwaltungsrat an. Viel Zeit für Hobbys bleibt nicht

Von ihrer an einen Full-Time-Job grenzenden Arbeit macht sie wenig Aufhebens. Dabei hat sie allen Grund, auf einiges stolz zu sein. So beispielsweise, dafür gesorgt zu haben, obgleich zunächst belächelt, dass in Kordel trotz leerer Kassen bei Kirche und Gemeinde ein attraktiver Fußweg entlang der Kirche zur Friedhofstraße entstand. "Die Leute, vor allem die Schulkinder, konnten bis dato nur die enge, lebhaft befahrene Ortsdurchfahrt benutzen. Mein Ziel war es seit langem, sie ‚von der Straße' zu holen", erklärt sie. Das ist ihr gelungen. Als "alte Kordelerin" war Alice Kauth aktiv am Aufbau des Etus Kordel beteiligt. Auch hat sie den seit knapp vier Jahren bestehenden Orgelbauverein mitgegründet. Dort kümmert sie sich - wie könnte es anders sein - als Kassiererin um die Finanzen. Viel Zeit für Hobbys und Privates bleibt da nicht. An Wandern, Reisen, Geschichte und Lesen ist sie interessiert. Letzteres betrifft auch den TV. Alice Kauth: Schon als Schülerin habe ich den TV gelesen. Auch wenn ich mich oft mit ihm im Gefecht befinde - ohne Tageszeitung bin ich krank."

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