Appell: Fuchs stärker bejagen

TRIER/TRIER-SAARBURG. (LH) Jahresversammlung der Trier-Saarburger Jägerschaft: Ehrungen, Berichte und die Statistik des Kreisjagdmeisters standen im Mittelpunkt des Treffens.

 Robert Schwambach (links) ehrt die verdienten Mitglieder (von links) Willi Rieter, Josef Neisius und Hans Abst.Foto: Ludwig Hoff

Robert Schwambach (links) ehrt die verdienten Mitglieder (von links) Willi Rieter, Josef Neisius und Hans Abst.Foto: Ludwig Hoff

70 Jahre Mitglied in einem Verein oder einer Organisation zu sein, ist eine besondere Leistung. Einer, dem dies gelang, ist Josef Neisius aus Klüsserath. Der passionierte Jäger trat 1933 in den Allgemeinen Deutschen Jagdschutzverband ein, Vorgänger-Organisation des Landes-Jagdverbands Rheinland-Pfalz. Ans Aufhören denkt er noch nicht. Dafür gab es bei der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe eine Dankurkunde in Gold. Eine solche bekam auch Willi Rieter aus Trier für 50 Jahre Zugehörigkeit in der Kreisgruppe. Außerdem zeichnete Jagdverbands-Vorsitzender Robert Schwambach mit dem Wildhegeabzeichen Hans Abst aus Welschbillig aus. Mit dieser "hohen und ganz seltenen Auszeichnung" würdige man die außergewöhnlichen Verdienste um die Wildgehege, die sich Abst in vielen Jahrzehnten ehrenamtlicher Tätigkeit erworben habe. Neben den Ehrungen standen die Berichte der Obleute im Mittelpunkt der Jahreszusammenkunft in der Aula der Katholischen Akademie in Trier. Kreisjagdmeister Rolf Kautz (Konz) beleuchtete in seinem Bericht die Abschusszahlen des vergangenen Jagdjahres. 688 Stück seien es beim Rotwild gewesen, einschließlich Fallwild. Höher sind die Zahlen bei den Rehen mit 1551 Böcken und 1695 Ricken zuzüglich 713 Stück Fallwild. Noch größer sind die Zahlen in der Schwarzwild-Statistik, wo die Jäger laut Kautz wegen der anhaltenden Schweinepest in ganz besonderem Maße in der Verantwortung stehen: 3529 Tiere seien erlegt worden. Kautz erwähnte, in den 18 Jahren, in denen er das Amt des Kreisjagdmeisters ausübe, seien es 43 297 Sauen gewesen. Er appellierte an die Anwesenden, den Fuchs viel stärker zu bejagen, um so dem Niederwild zu helfen. Weitere Erläuterungen gab Kautz zu den ausgestellten Trophäen. Hans Abst, Rudi Lehmann und Elmar Leischner berichteten der Versammlung über Brauchtum, Hundewesen und Schießwesen. Auf große Beachtung stieß der Diavortrag von Helmuth Wölfel, dem Leiter des Instituts für Wildbiologie und Waldökologie der Universität Göttingen und einer der führenden Jagdwissenschaftler Europas, zum Thema "Kritische Anmerkungen zum Wohlbefinden der Hirsche, Böcke und Jäger". Ein Großereignis steht der Kreisgruppe Trier-Saarburg im kommenden Monat bevor. Am 10. Mai versammelt sich der Landesjagdverband zu seiner Jahreshauptversammlung in Trier, in deren Vorfeld am 9. Mai im Ramada-Hotel ein "Grüner Abend" mit viel Geselligkeit von den Trier-Saarburger Jägern ausgerichtet wird.

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