Arbeit macht das Leben süß

WINCHERINGEN-BILZINGEN. (jeg) Katharina Koster feierte ihren 99. Geburtstag im Kreise ihrer Großfamilie. Glückwünsche wurden vom Bilzinger Ortsvorsteher Rudolf Hurth überbracht.

Dienstag vor 99 Jahren erblickte Katharina Koster in Bilzingen das Licht der Welt. Schon im zarten Alter von neun Jahren wurde sie mit dem Krieg und seinen Folgen konfrontiert. "Während des Krieges verspürte ich oft eine innere Aufregung. Man wusste nicht, was einen am nächsten Tag erwarten würde", erzählt sie. Große Probleme traten in der Nazizeit aufgrund der französischen Herkunft der Mutter auf. Während des Zweiten Weltkrieges wurden sie nach Bischofsdhron und Wolfenbüttel evakuiert. Als junge Frau wurde sie damals gezwungen, in einer Munitionsfabrik zu arbeiten. Da sie diese Arbeit nicht verkraftete, übernahm sie stattdessen eine Tätigkeit im Krankenhaus in Neuwied. "Während der Kriegszeit ließen wir Gefangene mit uns am Tisch essen. In den Hungerjahren nach dem Krieg brachten wir Getreide und Butter an die Bahngleise nach Wincheringen für hungernde Trierer Bürger. Es war uns wichtig, mit anderen, die nichts zu essen hatten, unsere Essensvorräte zu teilen", betont sie. In den Jahren nach dem Krieg führte sie mit ihren drei Geschwistern die Landwirtschaft weiter. Sowohl die artgerechte Haltung als auch das Wohl der Tiere lagen ihr dabei sehr am Herzen. Gemäß ihrem Lebensmotto "Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder" kümmert sie sich täglich noch seit der Aufgabe der Landwirtschaft im Jahr 1988 um ihre zwölf Hühner, und hält sich geistig fit durch die tägliche Lektüre des Trierischen Volksfreunds . Trotz ihres hohen Alters nimmt sie aktiv am Leben ihrer Familie teil. Der Besuch der Landesgartenschau war für sie sehr beeindruckend. Ihr imponierte die große Vielfalt der blühenden Blumen.

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