Attraktionen im Doppelpack

SAARBURG. Attraktionen im Doppelpack gab es für die jungen Teilnehmer des Ausflugs der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Saarburg: Zum einen war es die Fahrt mit der "Saartal-Bahn", zum anderen der Besuch im Greifvogelpark am Engelbach.

 Das fühlt sich samtig an: Greifvogelpark-Mitarbeiter Alex Babisch (links) lässt die Kinder über die Federn der Eule "Flo" streicheln.Foto: Ludwig Hoff

Das fühlt sich samtig an: Greifvogelpark-Mitarbeiter Alex Babisch (links) lässt die Kinder über die Federn der Eule "Flo" streicheln.Foto: Ludwig Hoff

"Vogel komm' her", ruft Wolfgang Klotzbücher. Die Kinder und jugendlichen Zuschauer schmunzeln und freuen sich, dass "Phoenix", ein Weißkopf-Seeadler, nicht immer das macht, was der Falkner will. Obwohl erst fünf Monate alt, habe das Tier seine Größe bereits voll entfaltet, erzählt Wolfgang Klotzbücher während der Flugschau seinen Zuhörern. Ganz gespannt beobachten die jungen Gäste die Flugkünste der Vögel. Majestätisch liegt der Seeadler im Wind. Das prächtige Tier erreicht eine Spannweite von 1,80 Metern. "Phoenix" wolle immer auf denselben Baum, verrät der 39-jährige Falkner. Diese "Angewohnheit" versuchen Klotzbücher und Alex Babisch dem Vogel abzugewöhnen. "Vogel, wo bist du?", ruft Klotzbücher. "Der ist hinter den Baum geflogen", hat ein aufmerksamer Junge beobachtet. Auf einmal schießt das Tier schnell wie ein Pfeil über die Köpfe der Zuschauer hinweg und landet auf dem Lederhandschuh in Klotzbüchers rechtem Arm. Nicht nur die kleinen Zuschauer sind begeistert. Zur Belohnung gibt es was in den Schnabel. "Paulchen ist nicht dumm", erzählt Klotzbücher über seinen Wüstenbussard, ein weiterer gefiederter Star bei der Show: "Seine Heimat ist Südamerika." Aber: "Paulchen ist Saarländer", sagt Klotzbücher zur Ermunterung der Zuhörer und klärt auf: Saarländer deshalb, weil der Bussard in Bexbach im Saarland gezüchtet worden sei. Paulchen ist kleiner als der Seeadler, aber viel wendiger. Wenn es um die Beute in der Luft geht, dreht er sich fast "auf dem Absatz". Nur einmal lässt Paulchen die ihm zugeworfene Beute fallen. Der Bussard verschwindet auf dem Ast einer 30 Meter hohen Fichte. In seiner angestammten Heimat sitze der Bussard meist auf Kakteen. Klotzbücher: "Das können wir ihm hier nicht bieten." Die Klotzbüchers fühlen sich sehr wohl in ihrem Domizil an der Landesstraße 135 nach Mannebach. Seit etwas mehr als einem Jahr ist der Falkner dort ansässig. Viel ist im vergangenen Jahr geschehen beim Ausbau des Parks, in dem Greifvögel hautnah erlebt werden können. "Der gefällt mir am besten von allen, weil der nicht so wild ist", findet Vanessa Theis aus Ayl und ändert ihre Meinung nicht, nachdem die Siebenjährige einen echten Falken aus der Türkei in der Hand halten darf. "Speedy" trägt ein Häubchen auf dem Kopf und kann dadurch nichts sehen. Sonst könnte der Falkner das Tier nicht unter den Besuchern herumreichen.Einmal einen Falken auf der Hand halten

Henning Hansjosten (12), Silvan Boos (11) und die Zwillinge Stefan und Martin Reis (13) sind mächtig stolz, dass sie den Falken halten und betrachten dürfen. "Kassandra", ein junger Artgenosse des Falken, hat es besser. Er darf fliegen und beim so genannten Federspiel (Beute-Attrappe) seine Flugkünste trainieren. Während Wolfgang Klotzbücher sich mit dem Adlerbussard "Lucca" und "Balduin", einem Wüstenbussard, beschäftigt, gesellen sich in luftiger Höhe "freie Mitarbeiter" der Show hinzu. Heimische Bussarde fliegen in der Thermik, ohne dass sie einen Flügelschlag brauchen. Während die anderen fliegen, will Balduin lieber zu Fuß gehen. "Wir haben ihn zu sehr verwöhnt, weil er sein Fressen bisher auch ohne zu fliegen bekommen hat", witzelt der Falkner über die "Kreuzung von Greifvogel und Huhn". "Den Kinderausflug gibt es schon seit vielen Jahren", betont Awo-Vorsitzender Hans-Werner Biewen. Nachdem man in den vergangenen Jahren sämtliche Freizeitparks der Region abgeklappert habe, sei diesmal der Greifvogelpark an der Reihe gewesen, so Edith van Eijck, nach dem Motto: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah'? Infos zum Greifvogelpark unmittelbar an der Landesstraße 135 von Saarburg nach Mannebach: geöffnet ganzjährig, Flugvorführungen täglich 11 Uhr und 15 Uhr, nach dem 31. Oktober nach vorheriger Kontaktaufnahme unter 06581/996094.

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