Auf "Kul-Tour" in und um Saarburg

Dem herausragenden Indus trie-Denkmal Saarburgs ist das sechste von zehn "Spiegelbildern europäischer Geschichte" gewidmet. Unter dem Motto "Glockenklang grenzenlos" ist in der Glockengießerei Mabilon in Saarburg ab Montag, 9. Juli, eine einzigartige Ausstellung zu sehen.

Saarburg/Serrig/Schoden/Ayl. Halbzeit beim Beitrag der Verbandsgemeinde Saarburg zum "Kulturhauptstadtjahr Luxemburg und Großregion 2007": Mit der sechsten Station unter dem Motto "Glockenklang grenzenlos" läutet Ideengeberin Anette Barth bis Ende August eine (Verschnauf-)Pause ein. Auffallend viele Vertreter der Kommunalpolitik kamen am Mittwochabend zur Vernissage der Ausstellung "Glockenklang grenzenlos" in der Glockengießerei Mabilon im Saarburger Staden."Zugpferd" für die politischen Vertreter war offensichtlich Staatssekretär Joachim Hofmann-Göttig, der in Vertretung von Ministerpräsident und Schirmherr Kurt Beck sowie Bildungsministerin Doris Ahnen die Ausstellung eröffnete: "Als erstes bedanke ich mich bei Jean-Claude Juncker. Es war seine Idee, die Region in das Kulturhauptstadtprojekt einzubinden." Auch wenn Hofmann-Göttig die Konstantin-Ausstellung als "wichtigste Ausstellung" der Region herausstellte, hätten ihm seine Mitarbeiter gesagt, "dass die Spiegelbilder in Saarburg "zu den ambitioniertesten Beiträgen" gehörten.

Glocken seien ein wichtiges Symbol im gesamten christlichen Abendland. "Die Glocke ist ein selbstverständliches, religiöses Symbol, das nicht provoziert."

Ein selbstverständliches Symbol

Um ihren speziellen Klang geht es in der Ausstellung, die bis Jahresende zu besuchen ist. "Glockenklänge haben die Region seit vielen Jahrhunderten miteinander verbunden", sagte Anette Barth in ihrer Begrüßung und zitierte Glockengießermeister Wolfgang Hausen-Mabilon aus einer Ansprache, die er 1987 hielt: "Auch in unserer technisierten Welt haben Glocken, die das Werk unserer Hände sind, als Rufer und Mahner ihre Bedeutung nicht verloren." Seit das Ehepaar Marlies und Wolfgang Hausen-Mabilon die Produktion aus Altersgründen 2004 eingestellt hat, halten sie die einmalige Stätte für Führungen offen. "Der ursprüngliche Zustand dieser Produktionsstätte mit allem Zubehör ist für die Ausstellung unberührt geblieben", erläutert Barth dem TV. "Wir wollten diesen Raum bewusst nicht mit zu viel moderner Ausstellungs-Technik überfrachten." Gleichwohl ist die Glockengießerei für die Schau um einige Elemente bereichert worden.

Neben einem 90-minütigen Film, in dem die Glockenherstellung erklärt wird, Vitrinen mit wesentlichen Dokumentationsartikeln und Diaprojektionen wartet mit dem Glockentisch eine multimediale Installation auf die Besucher: "Elf Glocken, die in der Region zu finden sind, lassen sich dort über verschiedene Sinne erkunden", verspricht Barth.

Erkunden durften die Gäste im Anschluss an die Vernissage auch die vier Installationen zu den vier Urelementen, die Barth ebenfalls im Rahmen des Kulturhauptstadtprojektes in Auftrag gegeben hatte. Aus organisatorischen Gründen habe sie die kleine "Kul-Tour" zu den Objekten in Saarburg, Serrig, Schoden und Ayl an den Vernissagetermin drangehängt. Dabei ist die Interpretation der "Erde" von Joan Thimmel in Ayl noch nicht fertig, und auch Igor Michailows "Luft" ist noch nicht am endgültigen Standort platziert. Das soll in den nächsten Wochen geschehen.

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