Auf dem Weg in die Charts
SCHLEIDWEILER. (ka) Für die Narretei in Schleidweiler sind die Ortsvereine zuständig. Mit Bravour starteten sie in die Session. Neuer Stern am Karnevalshimmel von Trier-Land ist Wolfgang Reiland, der singende Bürgermeister.
"Said zehn Joahren hei amBürgerhous, de Spaaß geht ihs noch nett ous." Groß prangte dasMotto über der Bühne in der Schleidweiler Narrhalla. Gleich inder ersten Kappensitzung hielt es, was es versprach. Prunkvoll war auch der Einzug des Siebenerrates - die wichtigste Person freilich wie immer erst am Schluss: Mundschenkin Sandra Laudwein. Eine Protokoll-Änderung erscheint überfällig. Immerhin stellte Sitzungspräsident Jürgen Tögel die junge Dame dem närrischen Auditorium vor, allerdings erst, nachdem er die Minister des Siebenerrrates ins rechte Licht gerückt hatte.
Dergleichen ist bei der Schleidweiler Garde nicht erforderlich. Ihr Showtanz bedurfte keiner Kommentare. Der "Till von der Fidei", Silvia Käfer, ließ beim obligatorischen Streifzug durch die Fidei und den Rest der Welt niemanden ungeschoren. Vor allem Ortsbürgermeister Winfried Wollscheid war Gegenstand scharfzüngiger Bemerkungen.
Zehn Jahre Karneval gehen auch an Tanzmäuschen nicht spurlos vorüber. Zur Jugendtanzgruppe Schleidweiler mutiert, erfreuten die Ex-Mäuschen mit einem Garde- und Showtanz.
Zwischen den Schleidweiler und Naurather Narren gibt es so etwas wie ein Bündnis für Karneval. Im Rahmen des närrischen Naurath-Fideier Kulturaustausches beeindruckte die Naurather Garde mit Pariser Tänzen und einer Show aus dem alten Rom. Den anstrengendsten Part hatten dabei die Minister des Siebenerrates. Ihnen oblag es, während des Auftrittes mit ausgestrecktem Arm die imposante Tempelkulisse zu halten.
Mit großem Gefolge angereist waren die Prinzenpaare aus Kordel und Hetzerath. In einer flammenden Rede pries Kordels Präsident Medard Roth den Fiedeier Karneval. Ohne Tollitäten, aber mit ihrem "Fischers Maathes vom Dienst" war die KG "Onner ons" aus Trier vertreten.
Viel zu lachen gab es mit dem "Prinzenpaar vom letzten Jahr", Anja Müller und Wolfgang Peters, sowie mit "Hermännchen un et Pittachen", Michael Tonner und Alexander Pull. Über "Harry Hirsch und Willi Wacker" (Harry Reuter und Wilfried Mereien) noch viele Worte zu verlieren - zumal bei einem \'Heimspiel\\' - erübrigt sich. Die beiden Ausnahme-Karnevalisten waren aber nicht die Hauptattraktion.
Ein närrischer Newcomer stahl ihnen die Show. Wolfgang Reiland, neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land, sang lässig und smart die neuesten Hits. Jubel beim närrischen Volk über den Shootingstar im Al Capone-Look. Und weil der Bürgermeisterposten von Trier-Land inzwischen als Karriere-Sprungbrett gilt, hatte einer der stürmisch applaudierenden Narren auch gleich eine Prognose parat: "Donnerwetter! Wie Bernhard Kaster den Bundestag erobert hat, wird Singing Wolli die Charts stürmen."
