Auf den Pfaden König Johanns

Mit dem achten von insgesamt zehn "Spiegelbildern europäischer Geschichte" unter dem Motto "Grenzüberschreitungen" an diesem Sonntag kommt der Veranstaltungsreigen im Rahmen der Kulturhauptstadt 2007 langsam in der Neuzeit an. Wandelkonzerte und szenische Darstellungen rund um die Klause in Kastel-Staadt stehen auf dem Programm.

Kastel-Staadt. (sw) So langsam kann Anette Barth, Kulturbeauftragte der Stadt Saarburg und "Mutter" der "Spiegelbilder europäischer Geschichte", dem Beitrag der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg zum Kulturhauptstadtjahr 2007, aufatmen. Die Komposition aus zehn Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten und verteilt über das gesamte Jahr neigt sich mit dem achten Termin am Sonntag, 23. September, in Kastel-Staadt allmählich ihrem Ende zu.Mit "Grenzüberschreitungen" ist das bevorstehende Ereignis überschrieben. Wer sich am kommenden Sonntag um 11, 13, 15 oder 17 Uhr zur Klause in Kastel-Staadt begibt, erlebt dort eine Kombination aus Wandelkonzerten mit szenischen Führungen.

Musik aus dem 14. Jahrhundert bringen die beiden überregional besetzten Chorformationen "Grenzgänger" und "Cräme fresch" unter der Leitung des ebenfalls grenzüberschreitend arbeitenden Martin Folz.

"Das werden Choräle sein, die die Chormitglieder in deutscher oder lateinischer Sprache singen", erläutert Anette Barth.

Parallel dazu nimmt die "fabuLyrikerin" Anke Kramer die Besucher gemeinsam mit ihren drei Kindern mit auf eine Entdeckungsreise rund um die Klause. Barth: "In historische Gewänder gekleidet wird sie mit szenischen Darstellungen die Geschichte des blinden Königs Johann von Luxemburg skizzieren. Um seine Person, die in mehrfacher Hinsicht die Kriterien des Grenzgängers erfüllt, dreht sich diese Veranstaltung."

Hoch über der Saar diente die von Kronprinz Friedrich Wilhelm in Auftrag gegebene und von Karl Friedrich Schinkel gestaltete Grabkapelle lange Jahre als Ruhestätte für Johann von Luxemburg, den blinden König von Böhmen. Dessen Gebeine waren nach langer Irrfahrt in seiner ehemaligen Grafschaft in Kastel-Staadt beigesetzt worden, bis Luxemburg sie nach 1946 wieder "zurückholte".

"Insofern schlagen wir mit dieser Veranstaltung auch den Bogen in die Neuzeit. Schließlich begeben wir uns beim folgenden Spiegelbild in die 50er und 60er Jahre", so die Kulturbeauftragte.

Karten bis heute, 16 Uhr, im Amüseum in Saarburg, sonst an der Tageskasse.

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