Auf gewiesenem Weg

SCHWEICH. Hitzige Diskussionen im Verbandsgemeinderat zur Solarenergie: Der Rat konzentriert sich auf das Pilotprojekt Leiwen. Die Gemeinde Mehring fühlt sich "herausgekegelt". Die Planung der Wettkampfanlage im Schulzentrum sei zu umfangreich und kostenintensiv.

Elf Tage vor Zusammentreffen der Verbandsgemeinderatsmitglieder hatte sich Umweltministerin Margit Conrad an Ort und Stelle über den geplanten Solarpark in Leiwen informiert: Grundsätzlich seien solche Anlagen im Außenbereich, insbesondere im Landschaftsschutzgebiet Moseltal, bedenklich. Ihr Ministerium werde jedoch diesen Park als Pilotanlage unterstützen. Ausdrücklich wies sie darauf hin, dass diese Unterstützung derzeit lediglich für dieses Pilotprojekt gelte und weitere vergleichbare Anlagen vorerst nicht befürwortet werden könnten, bis entsprechende Erfahrungen aus diesem Projekt vorliegen. Verschiedene Gemeinden hatten zusätzliche Photovoltaik-Standorte vorgeschlagen. Biwer fordert Solidarität

Besonders Mehrings Ortsbürgermeister Helmut Reis wollte sich nicht damit zufrieden geben, den vom Ministerium gewiesenen Weg zu gehen. Seine Gemeinde fühle sich "herausgekegelt". Bürgermeister Berthold Biwer und einige Ratsmitglieder betonten, dass jetzt Solidarität aufgebracht werden müsse. "Der Weg ist fein und sauber vorgezeigt worden. Wir sind schlecht beraten, wenn wir dem nicht folgen. Sonst sitzen wir am Ende auf dem Trockenen", so Erich Bales, Erster Beigeordneter. Berthold Biwer sprach davon, dass es gefährlich sei, den ministeriellen Ratschlag in den Wind zu schlagen, "wenn wir den Fuß in die Tür kriegen wollen, was die Solarenergie angeht". Nach hitzigen Diskussionen entschied der Verbandsgemeinderat mehrheitlich, dass Leiwen als einziger Photovoltaikstandort im Rahmen der Fortschreibung des Flächennutzungsplans ausgewiesen wird. "Sofern mit dem Projekt gute Erfahrungen gemacht werden und weitere Standorte von Investoren nachgefragt werden, kann jederzeit eine weitere Flächennutzungsplanänderung für geeignete Flächen beschlossen werden", so Biwer. Weiterer Tagesordnungspunkt: der Bau einer Wettkampfanlage Typ C (Sportplatz mit leichtathletischen Einrichtungen) im Stefan-Andres-Schulzentrum in Schweich. Einen Tag vor der Sitzung des Verbandsgemeinderats erfolgte eine Besichtigung der Sportanlage durch Vertreter des Ministeriums des Inneren und für Sport und des Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend. "Das Gespräch ist sehr offen und konstruktiv verlaufen", so Biwer. Die von Architekt Klaus Erasme vorgelegte Planung sei allerdings zu umfangreich und eine Finanzierung in dieser Größenordnung - knapp 2,4 Millionen Euro - sei nicht möglich. "Fünf Übungseinheiten möchte man uns zugestehen", sagte Biwer. Der nächste Schritt: Die Planung wird bis August mit der Arbeitsgruppe, den Schulen, der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde und dem Kreis in Richtung fünf Übungseinheiten überarbeitet.

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