Auf zwei Rädern für die gute Sache

KONZ. Motorradtour für den guten Zweck: Jede Menge Teilnehmer sorgten für Spaß und eine klingelnde Kasse beim 6. Benefiz-Ride Harley Owners Group (HOG) Trier-Chapter.

Still und beschaulich liegt ein kleines Dörfchen im Grünen zwischen Saar und Mosel auf der Route. Vögel zwitschern, in der Ferne tuckert leise ein Rasenmäher. Sonst ist nichts zu hören in der Idylle. Dann klingt es nach Gewitter. Das Grollen und Wummern kommt näher. Erst schwach im Hintergrund, dann immer lauter und durchdringender. Man könnte auch meinen, ein Erdbeben kündige sich an. Die ersten Fenster gehen auf, neugierige Köpfe erscheinen. Dann tut sich was auf der schmalen Straße. Dem zuckenden Blaulicht eines grünweißen Polizeimotorrades folgend, zieht sich ein endloser Tross Zweiräder durchs Dorf. Und was für welche. Meist mächtige Harleys, riesige Pötte aus glänzendem Chrom, akustisch begleitet vom unverwechselbar markigen Sound des V2-Motors aus Milwaukee. Aber auch andere Motorräder sind mit von der Partie. Japanische Cruiser und Tourer aus der weißblauen deutschen Produktion sind ebenso auszumachen wie rassige italienische Renner. Rund 250 Zweiräder sind durch die Dorfidylle gerollt. Dann ist der Spuk so schnell vorbei, wie er gekommen ist.Aufgerufen zu der Fahrt hatte die Harley Owners Group (HOG) Trier-Chapter. Und obwohl die Harleyfahrer sonst markenbewusst eher unter sich bleiben, hieß diesmal die Devise: "All Bikes welcome!". Was so viel heißt: alle Motorrad-Marken dürfen dabei sein. Schließlich geht es ja um einen guten Zweck. Zum sechsten Mal waren die Mitglieder der HOG mit Gästen und Freunden jetzt auf dem "Benefiz-Ride". "Das Startgeld und die Einnahmen, die wir heute erwirtschaften, gehen alle an das Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn in Aach", erklärt Robert Munch, Direktor des Chapters. Erziehungsleiter Michael Fujishige aus Aach freut sich über das Engagement der Harleyfahrer. "Wir wollen unsere Kinder und Jugendlichen zum Bewegen motivieren. Mit dem Geld werden wir einen Bewegungspark, eine Art Abenteuerspielplatz, einrichten."Nummernschilder verraten internationale Besucher

Nach der rund 70 Kilometer langen Tour durch die Landschaft zwischen Saar und Mosel rollten die Zweiradfahrer wieder zum Startpunkt in Konz zurück, dem Harley-Händler "tough stuff". Ein Blick auf die Nummernschilder verriet internationales Publikum. Luxemburg, Frankreich, die Niederlande. Nicht alle fuhren im Tross mit, rund 250 Maschinen standen in Konz. Auf ihren Westen outen sich die Teilnehmer. Chapter Luxemburg oder Lorraine, Saarsteal oder Westpfalz-Chapter steht auf den breiten Rücken. Sogar zwei Teilnehmer vom Chapter Iceland sind dabei. Die kommen zwar tatsächlich aus Island, sind aber nicht nur für das Treffen aus Island gekommen, sondern arbeiten am Luxemburger Flughafen. Bandidos aus Luxemburg sind dabei und andere "MC"-Mitglieder. "Man kennt sich, wir pflegen unsere Kontakte", sagt Munch. Den heißen und sonnigen Tag lassen die Motorradfahrer dann bei Speisen, Getränken, guter Musik und ebensolcher Laune ausklingen. Die Band "Midlifecrisis" haut ohne Gage in die Saiten, sorgt für den angemessenen Sound. Info: Internetseite www.trier-chapter.de oder telefonisch bei Robert Munch unter 0170/4559641. CLICKME SEITE 22

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