Auftrieb für Merzkirchen

MERZKIRCHEN. (red) Innenminister Karl Peter Bruch hat im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms 21 Gemeinden in Rheinland-Pfalz als Schwerpunktgemeinden anerkannt, darunter auch Merzkirchen im Landkreis Trier-Saarburg.

Damit profitieren im Programmjahr 2005 insgesamt 125 Dörfer von einer Schwerpunktanerkennung. "Gerade im Hinblick auf die demographische Entwicklung in unseren ländlichen Räumen und die Finanzsituation in den Ortsgemeinden halte ich es für dringend geboten, dass sich unsere Gemeinden ein nachhaltiges und zukunftsbeständiges Dorfentwicklungskonzept erarbeiten. Nur so können wir den strukturellen Veränderungen mit Erfolg entgegen treten und jungen Menschen eine Perspektive vor Ort geben", betonte Bruch. Nach wie vor gelte es, mit Hilfe der Dorferneuerung einer Entleerung der Ortskerne entgegen zu wirken. Die Innenentwicklung - die Nutzung und Sanierung alter ortsbildprägender Bausubstanz - habe in den Dörfern absoluten Vorrang gegenüber der Ausweisung flächenintensiver Neubaugebiete. Damit könnten die Infrastrukturen gesichert und ausgelastet und die Ortskerne insgesamt gestärkt werden, so der Minister. Die Gemeinde Merzkirchen wolle die Herausforderungen des demographischen Wandels verstärkt angehen. Mit Hilfe der Schwerpunktanerkennung sollten deshalb die Schaffung von Arbeitsplätzen am Ort, die Direktvermarktung in der Landwirtschaft, der Tourismus mit regionaltypischer Gastronomie sowie die Erneuerung der Ortskerne und die Umnutzung leer stehender Gebäude gefördert werden, so Bruch weiter. 11,4 Millionen Euro in sieben Jahren investiert

Im Landkreis Trier-Saarburg seien bereits aus Vorjahren die Gemeinden Kanzem, Mannebach, Oberbillig und Waldrach als Schwerpunktgemeinden anerkannt. Insgesamt konnten in den Jahren von 1997 bis 2004 mit Hilfe der Dorferneuerung im Landkreis Trier-Saarburg 535 öffentliche und private Projekte gefördert werden. Die Zuwendungen dafür aus dem Dorferneuerungsprogramm betrugen rund 11,4 Millionen Euro. "Ziel der Schwerpunktanerkennung ist es, den notwendigen intensiven und breit angelegten Beteiligungsprozess aller Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner in Gang zu setzen und zu begleiten", so Bruch. Es gehe primär nicht um die Erstellung eines Planwerks, sondern um die Organisation eines Prozesses, an dem neben Fachleuten und Gemeindevertretern die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen seien. "Die 21 Ortsgemeinden, die die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde erhalten, sollten diese Förderung nutzen, denn es ist die aktive und engagierte Dorfgemeinschaft, deren Ideen und Konzepte den Erfolg bringen", so Bruch. Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde sei eine Selbstverpflichtung verbunden, sich der Dorferneuerung besonders anzunehmen. Dabei sollten die Gemeinden Kinder und Jugendliche stärker beteiligen. Nur wer mitbestimmen und -gestalten dürfe, identifiziere sich mit geleisteter Arbeit und übernehme Verantwortung.

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