Aus Spaß an der Freude

WASSERLIESCH. (kpj) Vor 20 Jahren trat Thomas Mezger in den Musikverein "Einigkeit" ein. Aus dem Waldhornspieler, der ursprünglich Schlagzeug lernen wollte, ist mittlerweile der Vereinsvorsitzende geworden.

Thomas Mezger weiß noch genau, wie er zum Musikverein kam: "Es war kurz nach meiner Kommunion. Aufgrund eines Zeitungsinserats habe ich mich gemeldet und wollte eigentlich Schlagzeug lernen." Daraus wurde allerdings nichts. Und so kam der Schüler mit einem Waldhorn heim. Moderne Arrangements nehmen die Langeweile

Diesem Instrument ist er bis heute treu geblieben. Und das, obwohl der Diplomingenieur das Waldhorn als "benachteiligtes Instrument" bezeichnet. Wohl deshalb, weil die Hornisten in einem großen Teil der Blasmusikliteratur den bei Musikern als langweilig geltenden Nachschlag zu spielen haben. "In den modernen Arrangements ist das allerdings nicht mehr der Fall. Da gibt es sehr interessante Waldhorn-Stimmen", sagt Mezger. Zwar sei die traditionelle Blasmusik ein sehr wichtiger Bestandteil des Repertoires der Wasserliescher Kapelle. Schließlich setzt sich das Publikum aus allen Altersschichten zusammen. "Aber es gibt auch modern arrangierte Traditionsmärsche", sagt Mezger und schwärmt vom "Alte-Kameraden-Swing", in dem auch für einen Waldhornbläser interessante Passagen zu musizieren sind. Vor fünf Jahren wurde der gebürtige Wasserliescher zum Vorsitzenden gewählt. Zwar hatte er bereits Vorstandserfahrung als Schriftführer gesammelt. Um den Vorsitzenden-Posten habe er sich allerdings nicht gerissen. Nachdem der ehemalige Vorsitzende aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen musste, standen dem Verein schwierige Zeiten ins Haus. "Wenn es keiner macht, mache ich es", hatte Mezger in einem Gespräch unter den aktiven Musikern gesagt - und die nahmen ihn beim Wort. Jeder hat seine Aufgabe

Zwar sei der Anfang recht schwierig gewesen. Zwischenzeitlich ist der Vorstand aber zu einem gut aufeinander eingespielten Team geworden. "Ich bin kein Alleinunterhalter. Jeder hat seine Aufgaben und erledigt diese auch", sagt der 29-Jährige. Kritik übt der Vorsitzende an der finanziellen Förderung kulturtragender Vereine. Zwar hätten die Kommunen auch wenig Geld. Der Blick nach Luxemburg, wo Musikvereine zum Teil aus öffentlichen Geldern finanziert werden, zeige jedoch, wie anderswo Prioritäten gesetzt würden. Allerdings sieht Mezger das Vorstandsamt nicht als Last. Er hat "Spaß an der Freude". Nicht zuletzt wegen der Kameradschaft im Verein und der "hervorragenden Zusammenarbeit" mit anderen Vereinen und der Gemeinde.

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