Aus dem Hafen grollt der Donner

TEMMELS. Der Industriehafen im luxemburgischen Mertert ist den Temmelsern schon lange ein Dorn im Auge: Erhebliche Staubbelästigungen und nächtlicher Lärm durch Verladearbeiten schränken die Lebensqualität ein. Dies war ein Schwerpunkt beim Ortsgespräch des Trierischen Volksfreund mit Redakteur Andreas Jacob im Gasthaus Leick.

Fast jede Nacht ist es das Gleiche: Donner grollt durch das Moseltal, wenn einer der Hafen-Kräne wieder eine Ladung Metallschrott metertief fallen lässt. "Bei uns im Flurweg ist es am schlimmsten, meine Kinder können kaum noch schlafen", weiß Christian Biermann zu berichten. "Es gibt Tage, an denen braucht man keine Wäsche aufzuhängen, weil der Wind den ganzen Staub zu uns herüberweht." Doch nicht nur Lärm und Dreck bereiten Probleme. Riesige Öltanks jenseits der Mosel prägen das Bild der rund 600 Einwohner zählenden Gemeinde. Welche Gefahren von ihnen ausgehen, weiß niemand so genau. Ein Brand im Merterter Hafen vor zwei Jahren ließ die Temmelser aufschrecken (der TV berichtete). Seitdem sitzt ihnen die Angst im Nacken. "Wenn die Tanks Feuer gefangen hätten, wäre unser Dorf mit dran gewesen", meinte einer der rund zwanzig Bürger beim Ortsgespräch, zu dem der Trierische Volksfreund eingeladen hatte. Außerdem gebe es keine Informationen seitens der luxemburgischen Behörden über die eingelagerten Stoffe und deren Gefahrenpotenzial. "Die Zeitung sollte hierüber verstärkt berichten, damit die politisch Verantwortlichen und der Betreiber des Hafens endlich tätig werden", so die Meinung aller Anwesenden. Ein heikles Thema in Temmels ist auch die Bundesstraße 419, die mitten durch den Ort führt. Dabei habe die Gemeinde im Laufe der Jahre einige Erfolge erzielen können, sagte Ortsbürgermeister Joachim Mimler. Die Höchstgeschwindigkeit wurde von 70 auf 50 km/h reduziert. Zudem wurden Verkehrsinseln für Fußgänger installiert. Seit dem gab es - trotz eines Verkehrsaufkommens von mittlerweile etwa 10 000 Fahrzeugen pro Tag - keine schwereren Zwischenfälle mehr. "Dennoch stellt die B 419 für Kinder und ältere Menschen eine erhebliche Gefahr dar. Für Abhilfe würde nur eine Unterführung sorgen", meinte Leo Zimmermann. Geteilt waren die Meinungen in der Gesprächsrunde hinsichtlich des geplanten Feriendorfes nahe dem Tawerner Ortsteil Fellerich. Der Gemeinderat von Temmels sehe hier hauptsächlich Vorteile für den Ort und die Umgebung, betonte Mimler. Schließlich seien rund 50 neue Arbeitsplätze zu erwarten und auch die Gastronomie profitiere davon. "Trotzdem muss man die Sache hinterfragen", gab Thomas Dietz zu bedenken. Immerhin sei mit mehr Verkehr in der Saarburgerstraße zu rechnen. Fragen hatten die Bürger auch zu den Formen der Berichterstattung über Vereine. TV -Redakteur Andreas Jacob zeigte die Möglichkeiten auf. Kritik am "Volksfreund" - positive wie negative - gab's natürlich auch. Ein dickes Lob bekam Zeitungsausträger Ernst Lutz. "Er ist der zuverlässigste, den wir je hatten. Bei uns liegt die Zeitung immer pünktlich im Briefkasten", lautete die einhellige Meinung der Anwesenden.

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