Aus der Kelter in das Glas...

KONZ. Mangels Ertrag wurden beim Keltertag im Freilichtmuseum Roscheider Hof keine Äpfel, sondern Trauben gekeltert. Hunderte Zuschauer ließen sich den frischen Most schmecken. Erstmals konnten die kleinen Besucher ihren Traubesaft selber keltern.

Vier Aktionstage stehen im Jahreskalender des volkskundlichen Museums. Nach dem Rosenblütenfest, dem Kindertag und dem Bauern- und Handwerkermarkt beschließt der Keltertag den Reigen der traditionellen Veranstaltungen. Üblicherweise werden dann die Äpfel von den weitläufigen Streuobstwiesen des Museums zu schmackhaftem Viez verarbeitet, der an Ort und Stelle verkostet werden kann. Daraus wurde in diesem Jahr allerdings nichts. Denn die Apfelbäume auf den Streuobstwiesen trugen kaum Früchte. "Der Ertrag ist so gering, dass sich ein Keltern nicht lohnt", sagte Hermann Kramp von der Museumsleitung. Und so stieg man kurzerhand vom Apfel- auf den ebenso gebietstypischen Traubenmost um. Hunderte Besucher drängten sich bei strahlendem Sonnenschein im Museumshof, wo zwei große Bütten frisch gelesener Riesling-Trauben zu süßem Most verarbeitet wurden, der zusammen mit einem deftigen Schmalz- oder Kochkäsebrot an Ort und Stelle verzehrt werden konnte. "Wenn noch Most übrig bleibt, machen wir daraus den Roscheiderhof Wein", sagte Kramp. Für die Kinder hatten sich die Veranstalter etwas Besonderes einfallen lassen. Erstmals konnten die kleinen Besucher an einer "Kinder-Kelter" ihren eigenen Most herstellen. "Das Kinder-Keltern ist die Attraktion des Tages", schwärmte Sigrid Ehses, die dem "Winzernachwuchs" das Keltern erklärte. Der konnte es kaum erwarten, Trauben in die kleine Holzpresse einzufüllen und so lange zu drehen, bis der begehrte Saft in die aufgestellten Gläser lief. "Das schmeckt aber gut", meinte die neunjährige Anne beim Probieren ihres ersten selbst gekelterten Traubenmostes. Beim nächsten Keltertag will sie selbstverständlich wieder dabei sein.

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