Ausbildungsplätze dringend gesucht

TRIER. Für ihre gute und vorbildliche Ausbildung wurden fünf Handwerksbetriebe aus dem Kreis Trier-Saarburg geehrt. Landrat Richard Groß will den Rückgang an Ausbildungsplätzen bekämpfen.

 Vorbildlich: Handwerkskammer und Landrat Richard Groß (rechts) ehren fünf Ausbildungsbetriebe aus dem Kreis.Foto: Jutta Edinger

Vorbildlich: Handwerkskammer und Landrat Richard Groß (rechts) ehren fünf Ausbildungsbetriebe aus dem Kreis.Foto: Jutta Edinger

Der Landrat zeichnete die Betriebe mit einer Urkunde der Handwerkskammer Trier aus: Alois Reiter (Reinsfeld), Elektro Dietmar Follmann (Klüsserath), Metallbaumeister Hans Jörg Bender (Schweich), Elektro Jung (Hermeskeil) und Ripping Hairdesign (Konz). Groß nutzte die Gelegenheit, um auf alarmierende Zahlen des Arbeitsamtes hinzuweisen. Während es in früheren Jahren in Trier-Saarburg steigende Ausbildungsplätze im Handwerk gab, meldet das Arbeitsamt Trier nun einen Rückgang der gemeldeten Ausbildungsstellen im Kreis um mehr als 30 Prozent. Weil gleichzeitig die Zahl der Bewerber nicht zurückgegangen sei, möchte Groß zusammen mit Ausbildungsbetrieben und dem Trierer Lehrstellennetzwerk nach Lösungen suchen. Auch Rudi Müller, Vize-Präsident der Handwerkskammer Trier, sieht ein "tiefes Tal im Bereich der Lehrstellen". Der Hersteller von Drehteilen, Alois Reiter aus Reinsfeld, bildete zum ersten Mal aus und konnte sich prompt über einen dritten Bundessieg beim Leistungswettbewerb seiner Auszubildenden Jessica Dixius freuen. "Unser Ausbildungsplatz war lange unbesetzt, weil wir einfach keine Bewerber hatten", sagte Reiter, "ich empfehle, direkt bei den Betrieben nachzufragen, ob etwas frei ist und auf gemeldete Stellen zu reagieren". Viele junge Leute hätten sich dagegen bei Metallbauermeister Hans Jörg Bender in Schweich gemeldet, um einen der zwei bis drei Stellen zu bekommen. "Wir arbeiten in der Schmiede oft auch künstlerisch, das ist beliebt." Auch Dietmar Follmann aus Klüsserath will erneut einen Elektroinstallateur und eine Bürokauffrau ausbilden. Regelmäßig sechs Auszubildende hat Friseur Hans-Josef Ripping in seinen Geschäften in Konz, Saarburg und Könen. Ripping macht sich nicht so sehr um die schlechtere finanzielle Lage der Unternehmer Sorgen, als um schlecht motivierte Auszubildende. "Vor zehn Jahren war es noch ein Vergnügen, auszubilden. Heute habe ich oft Lehrlinge, die wenig Lust auf ihre Arbeit haben. Ich denke, hier haben wir ein gesellschaftliches Problem", sagte der Ausbilder. 72 Auszubildende haben bislang ihre Lehre bei Elektro Jung gemacht. "Viele unserer Leute, die eine der beiden Lehrstellen bei uns hatten, haben Karriere gemacht", meinte Hans-Jürgen Jung.

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