Auszug der "Kellerchaoten"

SAARBURG. Erstes Jugendforum der Verbandsgemeinde Saarburg: Zwölf Kommunalpolitiker und hundert Jugendliche diskutierten drei Stunden lang über die Lage in der Verbandsgemeinde - aus Sicht der Jugendlichen.

Und die sehen es ein wenig anders als die Statistik. Die nämlich besagt, Landtagsmitglied Dieter Schmitt aus Fisch zitierte sie mehrmals, dass der Kreis Trier-Saarburg, zu dem auch die Verbandsgemeinde Saarburg gehört, einer der jugendfreundlichsten im Land ist. Dennoch fehlt es an einigen Ecken an dem, was den Jugendlichen wichtig ist. Das sind vor allem Räume, in denen sie sich treffen können, und Busse, die sie zur Schule, zur Party oder nach Hause bringen. Die Kinder und Jugendlichen aus Palzem vermissen beispielsweise eine Zugverbindung, mit der sie auch nach 22.30 Uhr noch aus Trier ins heimische Bett kommen.Vorschlag: Sammeltaxis

Bürgermeister Günther Schartz kennt das Problem: "Schließlich war ich selber mal jung", sagt der Wincheringer und erntet vereinzeltes Gelächter. Er werde die Idee mitnehmen, versprach Schartz. Er müsse aber auch klarstellen, dass solche Unternehmen meist an mangelnder Auslastungen scheitern. Dieter Schmitt findet: "Wir brauchen hier intelligentere Lösungen, nicht einfach nur einen Bus oder eine Bahn. Das ist nicht leistbar." Sammeltaxis seien beispielsweise eine Möglichkeit.Probleme mit vollen Schulbussen haben Jugendliche aus Fisch. Schon mehrmals seien morgens Jugendliche auf dem Weg zur Schule stehen gelassen worden, weil Busse zu voll waren. Auch hierum will sich der Bürgermeister kümmern.Ein wenig schwieriger ist die Lage in Wincheringen. Den "Kellerchaoten", der hiesigen Jugendgruppe, fehlt ein Raum - schon seit mehreren Jahren. Anfang 2002 hätten sie zwar begonnen, einen Kellerraum der Wincheringer Grundschule umzubauen, seien jedoch bis heute nicht fertig, erzählt der Vorsitzende der Gruppe.Und das liegt - nach Ansicht der "Kellerchaoten" - vor allem an den Politikern. Ortsbürgermeister Leo Holbach, der einige Male beim Umbau mit angepackt hat, meinte hingegen, die Jugendlichen seien selber Schuld, dass sie bis heute noch keinen Raum haben.Verfahrene Situation. Obwohl Moderatorin Sabine Schwadorf, Redakteurin des Trierischen Volksfreunds , und Günther Schartz sich um einen Konsens bemühen: Den "Kellerchaoten" stinkt's und sie verlassen geschlossen den Raum, um sich nach heftigen Diskussionen vor der Tür gegen Ende der Veranstaltung wieder zum Plenum zu gesellen.Ein Raumproblem hat auch der Jugendclub Irsch. "Wir haben zwar fast 100 Mitglieder, aber keinen Raum", klagt der Vorsitzende. Doch Schartz meint, bis eine endgültige Lösung gefunden ist, stünden in Irsch doch genügend Räume für eine Übergangslösung zur Verfügung.Die Lösung des Jugendraumproblems steht auch in Merzkirchen kurz bevor, sagt jedenfalls Ortsvorsteher Peter Hemmerling. "Der Jugendraum ist finanziert und genehmigt. Ich denke, dass wir Ende November, Anfang Dezember mit dem Umbau beginnen können."Ein wenig aus dem Rahmen fällt an diesem Abend bloß die Katholische Jugendgruppe Schoden. "Wir haben im Moment in unserer Gemeinde nämlich gar keine Probleme. Wir können uns auf unseren Bürgermeister verlassen und er kann sich auf uns verlassen. So einfach ist das", sagt der Vorsitzende.

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