Azubis sind Chef für vier Wochen

SAARBURG. Ein ungewöhnliches Projekt findet zur Zeit in Saarburg statt: Das Park-Restaurant Landal Warsberg wird bis zum 19. Oktober in "Young Generation Restaurant" umgetauft. In dieser Zeit leiten 24 Auszubildende eigenständig den Restaurantbetrieb.

Geschäftsführer Norbert de Wolf erläutert die Idee, die hinter dem Young-Generation-Experiment steckt: "Die Azubis sollen mal über ihren Schreibtischrand hinausblicken. Für uns ist dies außerdem eine gute Möglichkeit, ihren Leistungsstand zu überprüfen und sie noch besser auf das Berufsleben vorzubereiten." Dabei beurteilen sich die Lehrlinge gegenseitig, denn "konstruktive Kritik gehört zur Lernphase", erklärt der Niederländer. Von der Budget-Kalkulation bis hin zur Menüauswahl müssen die Azubis während der dreieinhalb Wochen eigenständig entscheiden, was das Beste für den Restaurantbetrieb ist. An dem ungewöhnlichen Projekt nehmen alle 24 Azubis der fünf Landal-Parks in Deutschland teil, von denen immer jeweils zehn im Young Generation Restaurant tätig sein werden. Doch solch eine "Übernahme" will gut geplant sein: Seit Februar treffen sich die angehenden Restaurant-"Chefs" wöchentlich, um sich über ihr weiteres Vorgehen den Kopf zu zerbrechen. Auszubildende Alice Weimer aus Saarburg, Personalleiterin im Young Generation-Team, weiß zu berichten: "Es kommt noch viel Stress auf uns zu. Denn die Wenigsten von uns haben bisher Erfahrungen in der Gastronomiebranche gesammelt. Trotzdem muss der Restaurantbetrieb ganz normal weiterlaufen." Um die Verantwortung zu teilen, bildete man Arbeitsgruppen, die sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten befassen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das Young Generation-Team hat für die 24 Tage neben dem "normalen" Restaurantbetrieb eine kulinarische Weltreise auf die Beine gestellt. So dürfen am "Hawaii-Abend" zu exotischen Spezialitäten und karibischer Musik Cocktails geschlürft werden, zwei Tage später heißt es am mexikanischen Buffet "Viva la Mexiko". Am 1. Oktober weht ein "Hauch von Asien" durch das Saarburger Restaurant, bevor passend zum Oktoberfest am 4. Oktober der "Weiß-blaue Abend" mit Weißbier, Brezeln und Weißwürsten eingeläutet wird. Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Den Auftakt machte der "Moselländische Abend" mit regionalen Spezialitäten und edlen Weinen. "Das Projekt ist eine große Herausforderung, die wir jedoch gemeinsam bewältigen können", erzählt Sonja Pauli aus Trier, vom Young Generation-Team. Die Generalprobe, bei der ausgewählte Kostproben aus den verschiedenen Themenabenden serviert wurden, lief schon mal wie geschmiert. Mit Liebe zum Detail wurden vom hawaiianischen "Hula-Girl" bis hin zum Sombrero tragenden Mexikaner sogar die landestypischen Trachten präsentiert. Zudem wird ein Teil des Erlöses aus der Initiative an die "Villa Kunterbunt" in Trier gespendet, wo er krebskranken Kindern zu Gute kommt.

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