Baggern für das Dörfchen

Seit einigen Tagen wird in Wincheringen fleißig gebuddelt, die Erschließung des Neubaugebiets "Family Park - Auf Mont" hat begonnen. Noch vor Ende 2008 sollen der erste Bauabschnitt fertig und damit insgesamt 77 Grundstücke bebaubar sein. Unterdessen überrollt eine Flut von Bauanfragen die Moselgemeinde.

 Bereits seit einigen Tagen rollen im Wincheringer Neubaugebiet „Family Park – Auf Mont“ die Bagger. TV-Foto: Hermann Pütz

Bereits seit einigen Tagen rollen im Wincheringer Neubaugebiet „Family Park – Auf Mont“ die Bagger. TV-Foto: Hermann Pütz

Wincheringen. Reger Betrieb herrscht derzeit auf dem Wincheringer Berg. Mehrere große Bagger sind damit beschäftigt, mit ihren stählernen Armen das Erdreich aufzuwühlen und die fast im Minutentakt auf mannshohen Reifen anrückenden Lastwagen zu beladen. Schon von weitem ist der Motorenlärm der Baumaschinen zu hören, die seit einigen Tagen fleißig daran arbeiten, dem bisher nur auf dem Papier existierenden Neubaugebiet "Family Park - Auf Mont" konkrete Formen zu verleihen. Mit Blick ins benachbarte Luxemburg

Dort, auf einer Anhöhe mit Blick ins benachbarte Luxemburg, sollen im ersten Bauabschnitt nach Auskunft von Wincheringens Ortsbürgermeister Leo Holbach noch vor Jahresende 2008 insgesamt 77 Grundstücke bebaubar gemacht werden. Insgesamt soll der "Family Park" rund 280 Eigenheimen Platz bieten. Später soll außerdem das "Gemeindezentrum" des neuen Wohngebiets mit Kindergarten, Fitness-Center und Restaurant entstehen. "Der Bau der Zufahrt, die in die Landesstraße 134 einmündet, hat schon begonnen", erklärt Ortschef Holbach im TV-Gespräch. Bauabschnitt Nummer eins umfasst darüber hinaus neben einer provisorischen Baustraße zur Kreisstraße 110 in Richtung Söst ein Regenrückhaltebecken sowie den Anschluss an die Kläranlage. Erst im Juli hatte der Ortsgemeinderat den Bebauungsplan "Family Park - Auf Mont" als Satzung beschlossen und damit der Erschließung den Weg frei gemacht (der TV berichtete).Was genau im ersten Bauabschnitt gemacht werden muss und wo die Grenzen des betreffenden Geländes liegen, ist im "Zweiten städtebaulichen Realisierungsvertrag" zwischen der Gemeinde Wincheringen, den Verbandsgemeinde-Werken Saarburg, dem Kreiswasserwerk und dem isländischen Investor Olaf Gudmundsson als Geschäftsführer der "Family Park Wincheringen GmbH" geregelt. In seiner jüngsten Sitzung gab der Gemeinderat dem viele Seiten starken Dokument seinen Segen. Damit folgten die Wincheringer Ratsherren dem Werksausschuss der VG Saarburg, der laut Holbach bereits vor zwei Wochen seine Zustimmung gegeben hat.Während im "Family Park" fleißig gebuddelt wird, scheint eine Flut von Bauwilligen und somit potenziellen Bürgern des neuen "Dörfchens", das auf dem Wincheringer Berg entsteht, die Gemeinde zu überrollen. "Es gibt genügend Interessenten - sogar weit mehr als Baustellen zur Verfügung stehen", erklärt Leo Holbach stolz. Bei den künftigen Bauherren handelt es sich nach Informationen des Ortbürgermeisters zum Großteil um Leute aus dem gesamten Bundesgebiet, "die alle in Luxemburg arbeiten". Hingegen gebe es nur wenige Interessenten aus dem Ort. Nur ein Einheimischer wolle sich im Baugebiet "Auf Mont" häuslich niederlassen, hatte Holbach im Juli gegenüber unserer Zeitung erklärt. Immerhin soll eine gewisse Anzahl von Grundstücken für Einheimische reserviert werden. Das geht aus dem Text des städtebaulichen Realisierungsvertrags hervor. Danach verpflichtet sich die Entwicklungsträgerin, die "Family Park Wincheringen GmbH", im ersten Erschließungsabschnitt ab Vermarktungsbeginn am 1. September ein Jahr lang fünf Bauplätze für die ortsansässige Bevölkerung bereit zu stellen. Laut Vertrag gilt jener als ortsansässig, der bis spätestens 1. September seinen Erstwohnsitz in Wincheringen hat. Bedeckt hielt sich Holbach im Hinblick auf die Grundstückspreise. Auf wiederholte Nachfrage erklärte er, man wolle sich an den "marktüblichen Preisen" orientieren, die bei 60 Euro pro Quadratmeter im Ortsteil Bilzingen beginnen. "Bei Privatverkäufen sind schon 150 Euro gezahlt worden."

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