Bahn frei für den Amtswechsel

Zum Monatsende ist es offiziell: Bürgermeister Winfried Manns gibt seine Ämter an Karl-Heinz Frieden ab. Das entsprechende Zeremoniell hat am Dienstagabend im Kloster Karthaus stattgefunden.

Konz. "16 gute Jahre in Konz gehen zu Ende", sagt der scheidende Bürgermeister Winfried Manns bei seiner Abschiedsrede im Festsaal des Klosters Kar thaus am Dienstagabend. Die Mitglieder des Stadt- und Verbandsgemeinderates sowie rund 150 Zuschauer sind zur Sitzung gekommen, um den bis Monatsende amtierenden Bürgermeister Manns (CDU) zu verabschieden und seinen Nachfolger Karl-Heinz Frieden (CDU) in die neuen Ämter formell einzuführen.

Manns: "Konz ist meine Stadt"



"Es gibt von meiner Seite keine Wehmut", erklärte Manns in seiner Rede. "Konz ist meine Stadt, die Verbandsgemeinde und ihr Umland sind meine Region." Aus diesen Gründen bleibe sein Lebensmittelpunkt in Konz.

Während seiner Amtszeit habe er sich besonders um drei Kernbereiche bemüht. In der Politik sei es ihm vor allem um die infrastrukturelle Entwicklung der Stadt und Verbandsgemeinde gegangen. Daneben habe er auch einen Schwerpunkt in die Entwicklung der kulturellen Identität der Region gesetzt, genauso wie die Bemühungen um eine flexible Verwaltung. Stellvertretend für diese drei Bereiche bedankte sich Bürgermeister Manns besonders bei der Beigeordneten Christel Zender, der Kulturbeauftragten Marita Souville sowie Verwaltungsmitarbeiterin Doris Klassen für die gute Zusammenarbeit.

An die Anfänge von Manns' Amtszeit erinnerte an diesem Abend Stadtbeigeordneter Manfred Wischnewski (CDU). Damals habe Franz Görtz (FDP) Manns im Bewerbungsgespräch gefragt, ob er Konz als eine schöne Stadt empfinde. Manns Antwort sei gewesen: "Diese Stadt ist nicht so unschön, dass man nicht was Schönes draus machen könnte." Und dass Manns in der Zeit als Stadt- und VG-Chef in vielerlei Hinsicht aktiv war, stellte der Beigeordnete an zahlreichen Beispielen dar. Die Sanierung der Innenstadt, die Schaffung der Querspange, die mitunter neue Verkehrsgestaltung, die Förderung von Kunst und Kultur, der Einsatz für Schulen, Sportstätten und Neubaugebiete sowie die Vergrößerung der Stadt von 16 000 auf mehr als 18 000 Einwohner zeugten von Manns' Tatendrang. "Die Konzer dürfen stolz sein, Sie zum Bürgermeister gehabt zu haben", schloss Wischnewski seine Rede.

Frieden will Diskussion in Räten fördern



"Mit einem lachenden und einem weinenden Auge" verfolgte indes Landrat Günther Schartz den Verwaltungsakt der Entlassung Manns' und der Vereidigung Friedens. "Da geht eine Ära zu Ende, ein großes Kapitel der Stadt- und Verbandsgemeinde-Geschichte", sagte Schartz. Mit Manns verbinde er ergebnisorientiertes Handeln, nachhaltiges Engagement, Zuverlässigkeit, Loyalität gegenüber den Mitarbeitern und einen klaren Willen. "Da ist ihm seine Westerwälder Herkunft zugute gekommen", scherzte Schartz. Er wünsche sich nun eine gute Zusammenarbeit mit Frieden.

Dieser war nach eigener Aussage seit der Verleihung der Urkunden und der Vereidigung emotional sehr bewegt: "Der Puls schlägt schnell, das Herz hoch." Er lobte die freundschaftliche, respektvolle, harmonische und fördernde Zusammenarbeit mit Bürgermeister Manns während seiner Beigeordneten-Zeit. Die beiden seien ein "eingespieltes Team" gewesen. Nun sei es an ihm, seine "Arbeitskraft, Fertigkeiten, Fähigkeiten und Talente für die Stadt und die Ortsgemeinden" einzusetzen. "Ich will Brückenbauer und Vermittler sein", sagte Frieden und betonte dabei die Beziehung vom Bürger zum Amt, zwischen gesellschaftlichen Gruppen, zwischen Generationen sowie zwischen Gemeinden, Räten und Fraktionen. In nächster Zukunft stünden unter anderem die Themen Schwimmbad und die Ganztagsbetreuung von Kindern im Vordergrund. "Lasst uns das alles in einem freundschaftlichen Klima erörtern", sprach Frieden vor den Ratsmitgliedern. "Den Gremien möchte ich eine offene und faire Zusammenarbeit anbieten." Manns wünschte seinem Nachfolger und dessen Familie für die Zukunft alles Gute und viel Kraft: "Es ist eine schöne, aber manchmal auch sehr leidvolle Aufgabe."

Im Anschluss an die Sitzung fanden sich Ratsmitglieder sowie Familie und Freunde von Manns und Frieden, Verwaltungsmitarbeiter, regionale Politiker, Freunde aus Luxemburg und der polnischen Partnerstadt Puck sowie von der erste Kompanie des 16. Jägerbataillons Saarburg in der Galerie zum Umtrunk ein.

Meinung

Schwierige Aufgabe

Langanhaltender Applaus: Ratsmitglieder aus den Stadt- und Verbandsgemeinderat-Fraktionen der CDU, FWG und FDP erheben sich von ihren Plätzen und klatschen, die rund 150 Gäste im Zuschauerraum des Festsaals im Kloster Karthaus tun es ihnen nach. Die SPD und die Grünen nehmen das Ende der Abschiedsrede des scheidenden Bürgermeisters Winfried Manns sitzend zur Kenntnis. Was Manns zum Monatsende und zum Ende seiner 16-jährigen Amtszeit in der Konzer Politik hinterlässt, sind zwei sichtlich tief gespaltene Räte. Allein in diesen Gremien wieder ein konstruktives Miteinander zu schaffen und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen, wird eine schwierige, aber wichtige Aufgabe für den neuen Chef Karl-Heinz Frieden werden. a.pipke@volksfreund.de

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