Bald Rathaus statt Hotelruine

WALDRACH. Handfester Auftakt zum derzeit wichtigsten Projekt in der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer: Mit dem ersten Spatenstich begann am Montag unter großer Aufmerksamkeit der Bevölkerung offiziell der Bau des neuen Rathauses in Waldrach.

Zum Spaten griffen Bürgermeister Bernhard Busch, ADD-Präsident Josef Peter Mertes und Ortsbürgermeister Heinfried Carduck. Busch sprach von einem "historischen Moment in der VG Ruwer".Gegen 17 Uhr kündigte sich schon die Dunkelheit an, als Bürgermeister Busch zur Begrüßung ansetzte. Doch dank des MHD Waldrach und seiner mobilen Flutlichtanlage wurde der Ort des Geschehens ins rechte (Kunst-)Licht gerückt. Hunderte Bürgerinnen und Bürger hatten sich vor dem künftigen Bauplatz versammelt und natürlich auch die "Offiziellen". Gekommen waren fast alle Ortsbürgermeister der VG, zahlreiche Mitglieder des VG-Rates, die VG-Beigeordneten, Vertreter der am Bau beteiligten Firmen und das Architektenteam von der Planungsgemeinschaft.Dank für Unterstützung aus Mainz

"Entschuldigt" fehlte der Mainzer Ministerialdirigent Rudolf Oster, der noch als Gast in einer wichtigen Debatte im Trierer Stadtrat weilte. Busch hob in seiner Rede das Engagement von Oster und ADD-Präsident Mertes in Sachen Rathausbau hervor. Mertes, so der VG-Chef, habe damals das Terrain schon gut vorsondiert, so dass der Mann aus Mainz, Rudolf Oster, die Lage gleich erkannt und der VG Ruwer Landeshilfe in Aussicht gestellt habe. Man sei dankbar für die von Beginn an gewährte Unterstützung. Sowohl historisch-politische Gründe als auch praktische Erwägungen hätten bei der Entscheidung für ein neues Rathaus eine Rolle gespielt. Die neue Verwaltung komme näher zu den Bürgern, und das Gebäude werde nutzerfreundlich sein - für die Besucher als auch für die dort Beschäftigten.Auch hob Busch die Bedeutung des Projekts für die gesamte VG Ruwer hervor, wobei er an die Gebietsreform Ende der 60er-Jahre erinnerte. Durch die Eingemeindung nach Trier sei das damalige Amt Ruwer praktisch geköpft worden. Dies habe einerseits die alte Rivalität zwischen Ruwer und Waldrach beendet, andererseits sei der Grundstein für eine neue Gewichtung innerhalb der VG Ruwer gelegt worden.Standortwahl von allen Ortsgemeinden getragen

Der Rathausbau sei aber keinesfalls der Anfang einer "Verbandsgemeinde Waldrach". Der Standort erkläre sich vielmehr aus der Mittelpunktlage Waldrachs - die Entscheidung dafür sei von allen Ortsgemeinden der VG mitgetragen worden.Ortsbürgermeister Carduck erinnerte sich an die Ursprünge des Projekts: An einem schönen Sommertag radelte er mit dem damaligen Landtagsabgeordneten Mertes durchs Ruwertal. Als sie in Waldrach den Platz mit der damaligen Hotelruine passierten, habe der den Abgeordneten ganz nebenbei auf diesen Standort hingewiesen - der sei doch wohl für Besseres geeignet.Auch ADD-Präsident Mertes konnte sich noch an jene Radtour erinnern. Und an den verfallenen Gasthof mit seinen leeren Fensterhöhlen. "Unsere Hauptfrage damals war", so Mertes, "ob wir andere von dieser Idee würden überzeugen können."Unter dem Applaus der Zuschauer griffen Busch, Mertes und Carduck zu den Spaten. Hinter ihnen wartete schon der Bagger, der in Kürze das Weitere übernehmen wird.

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