Bald grüne Oase neben der Kirche

NITTEL. Der alte Friedhof in Nittel ist seit 1990 offiziell geschlossen. Nun soll er endgültig in eine Grünfläche umgewandelt werden. Sobald die Witterung es zulässt, sollen die Arbeiten starten.

Nittels ehemaliger Friedhof bildete über viele Jahre das Herzstück des Ortes. Wie in vielen anderen Gemeinden auch, liegt er zentral in der Ortsmitte. Mehr als 200 Grabstellen bot er über viele Jahrzehnte Platz. "Damit war der Friedhof allerdings eines Tages voll belegt", berichtet Ortsbürgermeister Karl-Heinz Frieden. Die letzte Beerdigung habe es am 7. Januar 1990 gegeben, anschließend wurde der Friedhof offiziell geschlossen. "Wir hätten in diesem Bereich keine Möglichkeit gehabt, die Gräberfelder auszuweiten. Deshalb hat die Gemeinde beschlossen, einen neuen Friedhof oberhalb des Dorfes zu bauen", erklärt der Ortsbürgermeister. 1984 ist der neue Friedhof am Wiesengraben seiner Bestimmung übergeben worden. Auf dem alten Friedhof liefen derweil im Laufe der Jahre stetig mehr Ruhefristen ab. Frieden: "Vor fünf, sechs Jahren ging es damit los, dass sich massiv Lücken ergeben haben, Gräber aufgelöst wurden. Auch die mit Schieferplatten gepflasterten Wege wurden langsam immer rutschiger und damit zu einem Sicherheitsrisiko. Der Friedhof sah mehr und mehr ungepflegt aus." Im Herbst 2003 habe die Gemeinde per Aushang öffentlich dazu aufgefordert, alte Grabstellen auf dem Friedhof abzuräumen. Auf Ressentiments, gerade bei den älteren Nittelern, sei Frieden nicht gestoßen. "Im Gegenteil", sagt er. "Gerade auch die älteren Bürger haben das Thema häufiger aufgebracht und gefragt, was aus dem Friedhof wird. Er sah seit langem nicht mehr gepflegt aus." Bis auf drei oder vier Gräber, bei denen keine Angehörigen mehr auszumachen gewesen seien, sind alle Stellen beseitigt worden. Um die übrig gebliebenen Ruhestätten kümmert sich die Gemeinde. Eine Firma ist beauftragt worden, sobald die Witterung es zulässt, in einem ersten Schritt die Fundamente herauszuholen. Anschließend werden Mutterboden verteilt und neue Wege in Form eines Kreuzes angelegt. Dabei wird der alte Schieferboden wieder verwendet. "Wir werden das Friedhofskreuz aufarbeiten und so überdacht wie bisher in der Mitte des Platzes als zentralen Punkt stehen lassen", erläutert Frieden. Auch die Leichenhalle, in der heute Gerätschaften verstaut werden, bleibt weiterhin bestehen. Vier alte Pfarrer-Gräber werden ebenfalls in einem Feld erhalten. Frieden: "Ein bisschen Historie soll bewahrt bleiben." Insgesamt wird der Friedhof mit einer großzügigen Rasenfläche und mit Baumreihen versehen. "Es soll eine grüne Oase der Ruhe werden, wo die Menschen auch heute noch der Toten gedenken können", erklärt der Ortsbürgermeister. Karl-Heinz Frieden kann sich zudem auch vorstellen, dass auf dem alten Friedhof später einmal Urnengräber angelegt werden. "Das ist eine Möglichkeit, im Moment allerdings noch kein Thema." Sollte das Wetter mitspielen, geht Karl-Heinz Frieden davon aus, dass die Umgestaltung bis Ostern abgeschlossen ist. 70 000 Euro sind dafür in den Haushalt 2005 eingestellt worden. Über den Investitionsstock des Landes hat die Gemeinde einen Zuschuss von 32 000 Euro beantragt.

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