Baugebiet mit Bachlauf

"Schulstraße", "Im Kuntel", "Im Maarfeld" und "Auf Tremmelt" sollen die künftigen Straßen im Ayler Neubaugebiet Tremmelt heißen. Das Interesse an den 60 Grundstücken in exponierter Lage ist groß.

Ayl. Von wegen Landflucht: Von Wegzug und Bevölkerungsrückgang ist im rund 1430 Einwohner zählenden Ayl nichts zu merken. Rund 150 Einwohner mehr als vor zehn Jahren und 57 neue Häuser seit dem Jahr 2000: Das "alte Neubaugebiet" Dorfwies ist so gut wie voll belegt. Also wurde Ende 2004 der Entschluss gefasst, dass Ayl weiter wachsen müsse: Gut 55 000 Quadratmeter Gesamt- und 41 000 Quadratmeter Baufläche für 60 freistehende Häuser hat das neue Baugebiet "Tremmelt".

Um schneller und zügiger planen zu können, kaufte die Gemeinde die 29 in Privatbesitz befindlichen Grundstücke der insgesamt 60 Bauplätze auf. "Alles in guter Übereinkunft und mit der Zusage, dass die ehemaligen Eigentümer die Bauplätze zurückkaufen können", erklärt Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger. Weil die gesamte Fläche in Gemeindehand war, dauerte es vom Aufstellungsbeschluss bis zur Auftragsvergabe nur acht Monate.

"Das ist Rekord, und zu der exponierten Lage kann man ebenfalls nur gratulieren", musste selbst Dieter Schmitt, Ortsbürgermeister der ebenfalls expandierenden Gemeinde Fisch und erster Beigeordneter im Kreis Trier-Saarburg, zugeben. Verbandsbürgermeister Leo Lauer lobte beim offiziellen Spatenstich nicht nur den schönen Blick vom höher gelegenen Neubaugebiet nach Schoden und auf die Weinlage Ayler Kupp. "Ein Baugebiet so schnell zu entwickeln, funktioniert nur bei großer Einigkeit aller Beteiligten!" Durch das Neubaugebiet rückt die Kirche vom Ortsrand in die Ortsmitte. "Ich heiße alle, die sich hier ansiedeln, jetzt schon willkommen!", lud Prälat Maximilian Hommes die künftigen Anwohner ein.

Die Bauarbeiten für Straßen, Kanäle, Strom- und Telefonleitungen haben bereits vor dem offiziellen Spatenstich begonnen. Ein saarländisches Privat-Unternehmen verlegt Gasleitungen. Besiedelt wird das Gebiet wohl ebenfalls schnell: Wer als ehemaliger Grundstücksbesitzer die neu zugeschnittenen Bauplätze von der Gemeinde zurückkauft, verpflichtet sich damit, innerhalb von fünf Jahren sein Eigenheim zu errichten. 17 hätten dem schon zugestimmt, berichtete Büdinger. Das Interesse an den übrigen Bauplätzen - der Quadratmeterpreis wird zwischen 80 und 100 Euro liegen - sei hoch, sowohl bei Aylern als und auch bei Nachbargemeinden gebe es Interessenten, erklärt Büdinger.

Bauherren können Häuser nach der Sonne ausrichten

 Bereit zum Spatenstich (von links): Leo Lauer, Dieter Schmitt, Siegfried Büdinger, Maximilian Hommes. TV-Foto: Christiane Wolff

Bereit zum Spatenstich (von links): Leo Lauer, Dieter Schmitt, Siegfried Büdinger, Maximilian Hommes. TV-Foto: Christiane Wolff



Gebaut werden darf generell zweigeschossig, aber nicht höher als die angrenzende bestehende Bebauung. Pro 300 Quadratmeter muss der Bauherr einen Baum pflanzen - was den üblichen Bedingungen entspricht. Der noch kanalisierte Bach wird renaturiert, so soll mitten im Baugebiet eine breite Grünzone entstehen. Der durch das Gelände führende Wirtschaftsweg bleibt erhalten. Eine feste Dachausrichtung schreibt der Bebauungsplan nicht vor, Bauherren, die eine Solaranlage installieren wollen, können ihre Häuser nach der Sonne ausrichten. Über die gesetzliche Energieeinsparverordnung hinaus gehende Vorschriften - zum Beispiel zur Verwendung regenerativer Energien oder niedrigem Heizbedarf - macht der Bebauungsplan allerdings nicht. Ein neuer Spielplatz ist ebenfalls nicht vorgesehen. Büdinger: "Wir haben drei schöne Spielplätze im Ort, die von hier gut zu erreichen sind."

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