"Bedauerlich, aber rechtens"

SAARBURG. Für die SPD ist es keine Überraschung, dass nach der neuesten Entwicklung die Nutzung von Windkraft auf dem Saargau wahrscheinlich bis auf wenige Windräder reduziert werden muss.

Die sozialdemokratische Fraktion im Verbandsgemeinderat Saarburgreagierte in der jüngsten Sitzung des Gremiums auf die neueEntwicklung, die Bürgermeister Günther Schartz (CDU) dem Ratmitteilte, sowie auf die Kritik der Ortsbürgermeister von Fisch,Merzkirchen und Wincheringen. Legt man die neuesten Informationen zu Grunde, dann können wahrscheinlich nur noch etwa acht Windräder auf der Gemarkung Kirf gebaut werden. In den drei anderen Gemeinden gehe der Vogelschutz vor. Ursprünglich sollten über 30 Anlagen auf dem Höhenrücken aufgestellt werden (der TV berichtete).

"Nicht aus heiterem Himmel"

"Es kann nicht die Rede davon sein, dass die Entwicklung wie aus heiterem Himmel gefallen sei", sagte SPD-Fraktionschef Alois Zehren. Seit Mitte der achtziger Jahre hätten Umweltverbände und Landespflegebehörden mehrfach darauf hingewiesen, dass der Saargau Rast- und Brutplatz für geschützte Vogelarten sei.

Und just diese Bereiche seien im Jahr 1996 von der Regionalen Planungsgemeinschaft, in der die CDU die Mehrheit habe, zur Aufstellung von Windräder ausgewiesen worden.

"Und jetzt wird so getan, als verhindern irgendwelche Behörden, vornehmlich natürlich Landesbehörden und nicht zuletzt die Landesregierung, den Bau von Windrädern auf dem Saargau. Dem ist nicht so", sagte Zehren. Zwar sei die jetzige Entwicklung auf dem Saargau für die Ziele der Energiegewinnung und für die Menschen, die sich durch den Bau von Windrädern Einnahmen versprochen hätten, "bedauerlich, aber sie ist rechtens".

Andere Gemeinden sollen zum Zuge kommen

Wenn nun die Nutzung von Windkraft auf dem Saargau aus "nachvollziehbaren Gründen" nicht funktioniere, sollte andere Gemeinden, die sich für die Aufstellung von Windrädern ausgesprochen hätten, die Möglichkeit eingeräumt werden - beispielsweise Irsch und Freudenburg. Die Planung sollte nun auf andere Gebiete in der Verbandsgemeinde Saarburg ausgedehnt werden.

Schartz hingegen will an den festgelegten Standorten für die Nutzung von Windkraft festhalten. Darüber entscheiden müssten aber die entsprechenden Gremien der Verbandsgemeinde, erläuterte der Verwaltungschef. Ob die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes für Windkraft dann genehmigt werde, müsse man abwarten.

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