Bedenkliche Entscheidung

Mit den vereinten Kräften von CDU und SPD hat sich der Verbandsgemeinderat Ruwer gegen eine Fünf-Prozent-Anhebung der VG-Umlage und für eine 2,5-Prozent-Steigerung entschieden. Kaum waren die gehoben Arme der Abstimmungsberechtigten ausgezählt, folgten auch schon verärgerte Kommentare von den Zuhörertischen.

Zufrieden zurück lehnten sich derweil die meisten Mitglieder von CDU- und SPD-Fraktion ob ihres "Sieges" über die Busch-Vorlage. Es bleibt der Eindruck, als ob nicht wenige Vertreter der genannten Parteien die gewaltige Bürgermeisterwahl-Schlappe vom Juni noch immer nicht verdaut hätten. Nutzten sie nun die Gelegenheit, dem unangefochtenen Wahlsieger Busch einmal zu zeigen, was eine Harke ist? Zumal sich zuvor die FWG- und Grünen-Sprecher Mertens und Michels ohne Begeisterung - aber sachlich klar begründet - für eine Anhebung der Umlage um fünf Prozent ausgesprochen hatten. Hoffentlich wird sich diese Mehrheitsentscheidung gegen die Busch- Vorlage in den kommenden Jahren nicht als Pyrrhussieg erweisen. Was bedeutet sie für die finanzielle und politische Zukunft der VG Ruwer? Vieles wird jedenfalls durch diese Entscheidung nicht leichter. Große Fragezeichen stehen nun über den freiwilligen Leistungen der VG Ruwer. Was wird aus den Zuschüssen für Vereine und Jugendprojekte? Kann das Amtsblatt gehalten werden? Was ist mit der Unterstützung der Hermeskeiler Lebensberatungsstelle? Und besteht nicht die Gefahr, in ein Dauerschuldenloch zu stürzen. Am Ende hätten die Ruwertaler ständig die Kommunalaufsicht im Nacken - bei Verlust ihrer kommunalen Selbständigkeit und Entscheidungsfreiheit. f.knopp@volksfreund.de

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