Begegnung mit den Schrecken von Verdun

PLUWIG. (dis) Rüstig und immer wieder aktiv ist die Gemeinschaft der Rentner und Pensionäre der Pfarrei Pluwig. Jetzt erlebten sie mit fast 60 Teilnehmern eine beeindruckende und zugleich bedrückende Fahrt zu den Schlachtfeldern bei Verdun.

Nach einem von Dechant Heribert Mönch zelebrierten Gottesdienst in der Kapelle von Ollmuth, in dem sie ihrer verstorbenen Kollegen gedachten, waren die Senioren über Luxemburg nach Frankreich gefahren. Als ersten markanten Punkt besichtigten sie den "Bois de Caures", einen bewaldeten Hügel, auf dem sich 1916 die vordersten Stellungen der französischen Armee befanden. Am 21. Februar begann morgens mit einem stundenlangen Trommelfeuer die Schlacht um Verdun. Nach diesem Besichtigungspunkt führte der Weg die Besucher in den Kommandostand von Oberst Driant, an dessen Tod ein Grabmal erinnert. Erich Trierweiler: "Auch heute noch erinnern unzählige Granattrichter in diesem Areal an den Beginn der riesigen Materialschlacht." Einer der damals betroffenen Orte in dem nur zwölf mal 20 Kilometer großen Kampfgebiet war das Dorf Ornes, das die Männer aus dem Ruwertal nach einem Picknick besichtigten. Wie auch später am Besichtigungspunkt "Fort Vaux" oder am "Denkmal des verwundeten Löwen" - überall gab es für die Besucher Gelegenheit, das Gesehene zu diskutieren und die Sinnlosigkeit von Kriegen zu erkennen. "Besonders interessant war für uns alle der Blick von ‚Fort Douaumont', der höchsten Erhebung der Gegend, in die hügelige Landschaft Lothringens und damit das relativ kleine Schlachtfeld und die Besichtigung im bekannten ‚Beinhaus' von Douaumont", erzählt Trierweiler.Nachdenklichkeit und ein stilles Gebet

Beeindruckt waren die Pluwiger von dieser Gedenk- und Ruhestätte für 130 000 unbekannte Soldaten aller Nationen. Ihre im 137 Meter langen Gewölbebau in verschiedenen Nischen und Grüften aufgebahrten Gebeine und der Heeresfriedhof mit 15 000 identifizierten französischen Soldaten ließen eine bedrückende Atmosphäre aufkommen. Ein Rentner fasste seine Eindrücke so zusammen: "Die Nischen und Grüfte mit den flackernden Kerzen davor und die unzähligen Namen, die an junge, ausgelöschte Leben erinnern, veranlassten uns zu einem stillen Gebet und zur Nachdenklichkeit."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort