Begeisterung wie am ersten Tag

"So was, muss man lange suchen", lobt Trainer Hans-Jörg Morbach die Volleyballabteilung des TUS Holzerath. Von der 60-Jährigen bis zum Teenager ist der Volleyball unter Frauen in Holzerath und Umgebung überaus beliebt.

"Nicht jeder macht gerne Gymnastik", sagt Sabine Faß. Doch gerade für Frauen ist Gymnastik mancherorts oftmals die einzige Alternative, um in der Freizeit etwas für die Fitness zu tun. Nicht so in Holzerath. Begonnen hat alles - wo sonst? - in der Übungsstunde der Gymnastikgruppe. Das Sportstudium erfolgreich beendet, noch arbeitslos und voller Tatendrang, animierte Berni Bales die Frauen 1984 zum Volleyball. "Mit viel Geduld bemühte sich Berni, uns die Techniken dieser für uns damals neuen Ballsportart zu vermitteln", erinnert sich Helga Terres, Spielerin der ersten Stunde. Der Gemeindesaal, der erste Übungsraum der vom Pritschen und Baggern infizierten Damen, war nicht groß genug. "Also gingen wir auf den Schulhof", blickt Theresia Jakobs zurück.Jede Woche Freude am Spiel

Eine Notlösung, um den Sommer zu überbrücken. Die Frauen und der erste Trainer kämpften hart um Hallenzeiten in der gut ausgelasteten Turnhalle in Pluwig. Der Einsatz lohnte sich: Die ersten Trainingseinheiten konnten vor Wintereinbruch in Pluwig stattfinden. Zwanzig Jahre später trainieren etwa fünfzig Frauen, von der 12-Jährigen bis zur 60-Jährigen, einmal in der Woche in der Vorzeige-Turnhalle in Schöndorf. Wenn Elfriede Terres sagt: "Ich warte nach zwanzig Jahren immer noch jeden Mittwoch darauf, spielen zu können", klingt es wie eine Liebeserklärung an den Volleyball. Erfolge hat die Volleyball-Abteilung des TUS Holzerath einige aufzuweisen: Innerhalb von drei Jahren ist die Mannschaft um Trainer Robert Maxheim zweimal aufgestiegen - zuletzt in die Bezirksliga. "Wir spielen Leistungsvolleyball. Wer mitmacht, muss bereit sein, sich zu schinden", sagt Maxheim. Beobachtet hat der Erfolgstrainer, dass Frauen den Sport ernsthafter betreiben: "Sie sind nicht so verspielt wie die Männer". Aber in der Natur der weiblichen Volleyball-Spielerinnen liegt wohl, dass er, öfter als in einer Männergruppe, um Ruhe bitten muss. Doch trotz Leistungserwartung stehen der Spaß am gemeinsamen Spiel und das Miteinander im Verein auf Platz eins. Auch in der Kreisligamannschaft, die Hendrik Eynöthen trainiert, und die ab dem Herbst erstmals um Punkte in der Hobby-Liga kämpfen wird. Hans-Jörg Morbach trainiert die 18 Frauen, die wöchentlich in der Freizeitmannschaft Volleyball spielen. Aus einem ursprünglich vertretungsweisen Einsatz für einen Kollegen sind nun vier Jahre geworden. "Weil der Verein so fantastisch ist, bin ich wohl hier hängen geblieben", sagt Morbach. Das Geheimnis für den Volleyball-Boom liegt seiner Meinung nach darin, dass vor allem die Älteren "so hinter ihrer Abteilung und dem Sport stehen". Die Jungen werden angespornt, weil sie Vorbilder haben. Für Lisa Schmitt lag es auf der Hand, sich dem Volleyball zu verschreiben. Die ganze Familie ist im Ballsportfieber, und auch Freunde und Bekannte wurden infiziert. Die große Schwester Kathrin Schmitt hat sich "hochgearbeitet" und trainiert jetzt die "ab Zwölfjährigen". "Das Spielen macht total Spaß, und in einer Mannschaft zu spielen ist klasse", sagt Hannah Weber. Seit der Gründung vor zwanzig Jahren sind mit von der Partie: Anita Jakobs, Elfriede Terres, Theresia Jakobs, Rosi Weber, Antonia Müller, Margarethe Müller, Brigitte Weber und Helga Terres. Am Montag: Der Mittelmoselort Riol stellt sich vor.

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