Der gelernte Schneider Willy aus Zewen und die "Hobby"-Winzerin Käthy aus Langsur lernten sich bei der Weinlese kennen und lieben. Käthy hatte ihre Eltern früh verloren. Erst spät kam Wilhelm Zimmer aus der Gefangenschaft zurück, seine "Gastgeber" schätzten wohl seine handwerklichen Fähig-keiten. Er machte sich in Langsur selbständig, um dann aber bei der "Blauen Hand" in Trier zu arbeiten. Bis zu seinem 80. Lebensjahr unterstützte Willy seine Frau im kleinen Winzerbetrieb im Nebenerwerb, dann "zwang" der Familienrat den jetzt 88-jährigen, auf seine Gesundheit zu achten. Kathy, vier Jahre jünger, hatte seit früher Kindheit im Weinberg gear-beitet. Nun "bearbeiten" die beiden Unermüdlichen den Garten der Nachbarin. Enkelin Daniela stellte zum Feiertag zusammen mit ihrer Mutter Mechtild die Lebensstationen des Jubelpaares mit Fotos, Texten und Gedichten in der Kulturhalle dar. "Einen Menschen zu lieben, heißt mit ihm alt zu werden", lautete einer der schönen Sprüche der kleinen Ausstellung. "Weinberge waren ihr Leben", erzählt die Enkelin. Eine andere große Leidenschaft, das Angeln, bewegte Willy 1947 dazu, sich als Gründungsmitglied beim FC Langsur zu engagieren. Erst vor zehn Jahren, bei der Goldenen Hochzeit, holten Katharina und Wilhelm Zimmer ihre Hochzeitsreise nach, die sie nach Baiersbronn im Schwarzwald führte. Die Reihe der Gratulanten war lang, allen voran der Beigeordnete des Kreises, Manfred Wischnewski, Bürgermeister Wolfgang Reiland und Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Orth. Außerdem kamen Vertreter aller örtlichen Vereine, in denen das Jubelpaar Mitglied ist. So gratulierten der Theaterverein, die Feuerwehr, der Karneval- und Tanzverein und natürlich der Fischerverein. Der Kirchenchor begleitete die Messe, der Musikverein Langsur brachte in der Kulturhalle ein Ständchen.