Bei einem Streit oft die erste Instanz

HINZENBURG. Neuer Schiedsmann des Bezirkes Schöndorf-Pluwig ist Peter Mertineit. Er löst damit Stefan May ab, der nach zehnjähriger Amtszeit nicht noch einmal angetreten war.

Im neuen, noch nicht seiner Bestimmung übergebenen Gemeindehaus von Hinzenburg ernannte nun Bürgermeister Bernhard Busch Mertineit zum Ehrenbeamten für die kommenden fünf Jahre. Der 48-jährige Kaufmann hat damit die Nachfolge seines Vorgängers May angetreten.Zehn Jahre Tätigkeit als Schiedsmann, so der 78-jährige May, seien wohl genug gewesen. In dem zurückliegenden Jahrzehnt hatte May in vielfältiger Weise dafür gesorgt, dass Streitigkeiten vorgerichtlich beigelegt werden konnten.May: "Überwiegend ging es dabei um Nachbarschaftsprobleme, deren friedliche Lösung ohne gerichtliche Beteiligung mir immer eine innere Befriedigung gab." Oft sei er aber auch Mitmenschen begegnet, die den guten Willen und den gesunden Menschenverstand des Schiedsmannes nicht erkannt hätten. Nach dem Empfang der Entlassungsurkunde aus den Händen von Bürgermeister Busch räumte der ehemalige Schiedsmann auch ein Handicap ein: "Mit dem Computer konnte ich nicht umgehen, die Schreibmaschine bediente ich mit einem Finger und so protokollierte ich alle Gespräche handschriftlich." Doch trotz dieser Einschränkung gab es bei May kaum einen Fall, der nicht auf friedliche Art und Weise erledigt werden konnte.Bürgermeister Busch und die Ortsbürgermeister der beteiligten Gemeinden würdigten das große Engagement und sprachen dem scheidenden Schiedsmann ihren Dank und ihre Anerkennung aus."Nicht hoch genug einzuschätzen"

Busch: "Seine Arbeit ist nicht hoch genug einzuschätzen, denn es gibt nirgendwo eine Statistik, in der alle Gespräche, Verhandlungen und Termine verzeichnet sind."Nachfolger Mertineit - er wohnt seit zwei Jahren in Schöndorf - hatte sich nach einer Ausschreibung im Amtsblatt für die Aufgabe interessiert und ein Gespräch mit Bürgermeister Busch gesucht. Busch: "Oft ist es eine Langzeitaufgabe, neue Mitbürger in das Dorfleben zu integrieren. Deshalb ist es besonders erfreulich, wenn sich ein Neubürger für ein solches Ehrenamt interessiert."

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