Beim Klosterer zu Gast

LEIWEN. (ka) Es gehört zu Leiwen wie Mosel und Weinberge: Das "Römische Weindorf" von Hans-Peter Scholtes, dessen Erfolgsstory vor dreißig Jahren begann. Aus aller Herren Länder kommen die Gäste, um moselländische Gastlichkeit, edle Rebensäften und stimmungsvolles Ambiente zu genießen.

Mit einem zünftigen Federweißenfest wurde das 30-jährige Jubiläum des "Römischen Weindorfes” gefeiert. An exponierter Stelle auf Leiwens Flaniermeile gelegen, ist es weit mehr als eine normale gastronomische Einrichtung. Es ist touristische Institution und Attraktion zugleich. Idyllisch, mit einer von Reben umrankten Terrassen-Passage präsentiert sich das Restaurant / Cafe "Römische Tenne" mit 140 Außen- und 100 Innenplätzen. Weitere fünfzig Gäste finden im Weinkeller aus dem 18. Jahrhundert Platz. In der angrenzenden Vinothek gibt es Edelliköre und Edeldestillate zum selbst zapfen, dazu Geschenkartikel und Souvenirs. An anderer Stelle stehen Fahrräder zum Verleih oder zum Verkauf. Selbst eine Modeboutique gibt es im "Römischen Weindorf", passen doch edle Kreszenzen und hochmodische Kreationen bestens zusammen. "Alles begann mit meiner Schwester Hiltrud. Sie war 1970 erste Leiwener Weinkönigin", erinnert sich Hans-Peter Scholtes. Das habe im Hause Scholtes für kräftigen Aufwind gesorgt. Während er selbst noch von einem Leben mit Fußball, Wasserski und anderer Kurzweil träumte, sei sein Vater Josef im Jahre 1974 plötzlich verstorben. "Für mich hieß es voll einsteigen", berichtet er. Zusammen mit Mutter Greti und Schwester Hiltrud führte er den Betrieb nicht nur mit Elan weiter, sondern baute ihn auch kontinuierlich aus. Ab 1982 verstärkt Ehefrau Irmi das Team. Obwohl man bereits viel investiert habe, ging es mit der Modernisierung der Gebäude, der Weinabfüllung und dem Marketing da erst richtig los. Nach einem Besuch des bekannten Koblenzer Weindorfes reifte "ihre Vision" für Leiwen, die längst Realität geworden ist. "Nur kein Stillstand, immer in Bewegung bleiben", lautet die Scholtes-Devise. "Die Zusammenarbeit mit Ferienparks, Hotels, Pensionen, die konsequente Pflege bestehender Kontakte, die ständige Orientierung am internationalen Markt, all das erhöht die Vermarktungschancen der hiesigen Weine", sagt der 54-Jährige. Dabei ist er sich bewusst, dass der Erfolg ohne qualifizierte und motivierte Mitarbeiter nicht möglich gewesen wäre. Für den "Klosterer", so Scholtes' Spitzname, sind seine Familie und die langjährigen Mitarbeiter Oskar Alt, Reiner Breitbach und die seit 50 Jahren im Privatbereich regierende Hausfrau Lore die "großen Stützen". Mit unternehmerischem Weitblick und harter Arbeit, haben Scholtes und sein Team Beeindruckendes geschaffen. Derweil ist ihr "Römisches Weindorf" vor allem der Beweis dafür, dass das Konzept auch oder gerade in weniger guten Zeiten zum Erfolg führt.

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