Beim Tanzen funkte es

WELSCHBILLIG. (jj) Das Fest der Diamantenen Hochzeit feierten die Eheleute Heinz und Maria Risch.

 Gemeinsam mit Tochter Olga feierten Heinz und Maria Risch ihren 60. Hochzeitstag.Foto: Joachim Johanny

Gemeinsam mit Tochter Olga feierten Heinz und Maria Risch ihren 60. Hochzeitstag.Foto: Joachim Johanny

Bei einem Tanzabend in Großbreitenbach bei Ilmenau in Thüringen lernten sich Heinz (83) und Maria Risch (82) 1940 kennen und lieben. Zu dieser Zeit war Heinz Risch bei einem Infanterieregiment in Halberstadt stationiert und Maria arbeitete in einem Büro bei der Firma Siemens. "Ich erinnere mich noch genau: Als Heinz mich zum Tanzen aufgefordert hat, habe ich mich sehr schnell in ihn verliebt", erinnert sich Maria Risch. "Auch ich war sofort Feuer und Flamme für Maria", gesteht Heinz Risch. Jedoch war das neue Glück nur von kurzer Dauer, denn schon bald musste Heinz an die Front nach Frankreich und später nach Polen. Doch er nutzte jeden Fronturlaub, um seine große Liebe zu sehen. Im Juli 1943 gab es für Heinz Sonderurlaub. Grund war die Hochzeit mit Maria. Die beiden gaben sich am 20. Juli 1943 in Großbreitenbach das Ja-Wort. Nach den kurzen Flitterwochen musste Heinz an die Ostfront. Bei Rückzugskämpfen wurde er 1944 verwundet und geriet in russische Kriegsgefangenschaft, wo er zunächst von Militärärztinnen aufgepeppelt wurde. Nachdem er wieder einigermaßen gesund war, verlud man ihn zusammen mit anderen Kameraden auf einen Zug zum Abtransport nach Sibirien. In einer wagemutigen Aktion, bei der Heinz Risch zusammen mit einigen Kameraden die Bodenbretter des Waggons abschraubte, gelang ihm und einigen anderen noch in Polen die Flucht aus dem Gefangenenzug. "Gott sei Dank haben uns die Polen nicht an die Russen verraten, sondern uns sogar mit Lebensmitteln und Kleidung geholfen", erinnert sich Heinz Risch. Als Aussiedler getarnt und mit gefälschten Passierscheinen, marschierten die Entflohenen mit anderen Aussiedlern in Richtung Deutschland. Nahe Hannover traf Heinz später seine Maria wieder. Nach dem Krieg arbeitete das Paar bei einem Unternehmen für Apothekenbedarf. 1988 zogen sie nach Welschbillig, wo sie ein Haus gekauft hatten. Das Jubelpaar hat einen Sohn, eine Tochter und eine Enkeltochter. Kreisbeigeordneter Manfred Wischnewski überbrachte die Glückwünsche des Ministerpräsidenten und des Landrats. Für die Verbandsgemeinde gratulierte Beigeordneter Winfried Wollscheid. Bürgermeister Helmut Becker gratulierte für die Gemeinde.

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