Beispiel für bürgerfreundliche Justiz

SAARBURG. (hpü) Mancher, der einen Gerichtssaal von innen gesehen hat, weilte dort nicht freiwillig. Keineswegs gezwungenermaßen war Justizstaatssekretärin Stefanie Lejeune zum Amtsgericht Saarburg gereist. An Ort und Stelle informierte sich die 38-Jährige über die Arbeit an der Basis.

Für die Frauen und Männer des Amtsgerichts Saarburg war es kein Tag wie jeder andere, denn es hatte sich hoher Besuch angekündigt: Justizstaatssekretärin Stefanie Lejeune. Seit fast vier Jahren ist die 38-Jährige Vertreterin des rheinland-pfälzischen Ministers der Justiz, Herbert Mertin. Es sei ihr besonders wichtig, hin und wieder das ministeriale Büro zu verlassen, um sich bei so genannten Behördenbesuchen über die Arbeit an Ort und Stelle zu informieren, sagte Lejeune nach einem Rundgang durch das Gerichtsgebäude in Saarburg. Für die Kolleginnen und Kollegen biete sich dabei auch die Gelegenheit, Kritik zu üben, beispielsweise über die Arbeitsbedingungen. Die jedoch, und die Zusammenarbeit der Mitarbeiter, seien im Fall Saarburg als vorbildlich zu bezeichnen. "Vor allem das Verhältnis zwischen Richtern, Rechtspflegern und Serviceeinheiten ist ausgezeichnet." Gerade ein kleines Amtsgericht lebe von der Kommunikation zwischen den Bediensteten. Lejeune betonte: "Das Amtsgericht Saarburg ist ein Beispiel für bürgerfreundliche Justiz." Wohl die meisten werden schon damit zufrieden sein, nicht in einem Gerichtssaal weilen zu müssen, um in den "Genuss" der - wenn auch bürgerfreundlichen - Justiz kommen zu müssen. Stefanie Lejeune hat sich einst freiwillig und aus beruflichen Gründen dafür entschieden. 1966 in Bernkastel-Kues geboren, studierte sie Rechtswissenschaften an der Universität Trier. 1991 legte sie ihr Erstes Staatsexamen ab. Nach der Zweiten Juristischen Staatsprüfung vier Jahre später trat sie als Richterin am Sozialgericht Trier in die rheinland-pfälzische Justiz ein. 1996 promovierte Lejeune an der Universität Berlin. Seit Mai 2001 bekleidet sie das Amt der Justizstaatssekretärin in der Landesregierung in Mainz. Auch außerhalb des Ministeriums ist der Name Stefanie Lejeune vor allem in der Region nicht unbekannt. Als Vorsitzende des FDP-Kreisverbandes Trier-Stadt sitzt die 38-Jährige seit vergangenem Jahr im Stadtrat. Keinesfalls unbekannt ist ihr Name den Beschäftigten beim Amtsgericht Saarburg, und die dürften inzwischen wieder voller Tatendrang in der Arbeit stecken. Denn: "Durch meine Präsenz vor Ort und das Interesse für die Arbeit an der Basis möchte ich zur Motivation der Kollegen beitragen", hatte die Staatssekretärin während ihres Besuchs erklärt.

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