Belüftungsgerät kann Leben retten

LONGUICH. (KiK) Die Longuicher Feuerwehr kann die neue Dienstvorschrift umsetzen, denn sie verfügt über genügend Leute. Die verstehen es, auch mit komplizierten Geräten umzugehen.

Eine Demonstration ihres Ausbildungsstandes zeigten die rund 35 Aktiven der freiwilligen Feuerwehr Longuich bei ihrer Abschluss-Übung. Die Urheber für das realistische Szenario eines durch elektrischen Defekt ausgelösten Brandes in der Lagerhalle im Gewerbegebiet "Päsch" waren der Longuicher Wehrführer Marc Schmitt mit seinem Stellvertreter Hans-Josef Schneider. Der Qualm von brennenden Kunststoffverpackungen und von anderen brennbaren Materialien zog wegen der nicht verschlossenen Brandschutztür bis ins vorgelagerte Bürogebäude. Zwei Personen befanden sich in akuter Lebensgefahr und bedurften der Hilfe der Feuerwehrleute. Das Löschgruppenfahrzeug der Longuicher Wehr war nur wenige Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort. Die erste Gruppe machte sich auf Anweisung des Zugführers auf die Suche nach Personen im Erdgeschoss. Weitere im Bürogebäude gefährdete Menschen profitierten vom Einsatz des Überdruck-Belüftungsgeräts, das die Räumlichkeiten, fachgerechte Handhabung vorausgesetzt, entraucht und den Personen Sauerstoff zuführt. Einer etwaigen Entzündung der Rauchgase beim Austritt aus dem Gebäude begegneten die Verantwortlichen mit der Positionierung zweier Trupps mit C-Rohren zur Rauchgasabkühlung direkt neben dem Gebäude. Ein weiterer Trupp rüstete sich mit Atemschutzgerät aus und diente als Sicherungstrupp für den ersten Angriffstrupp, der im Gebäude bereits nach den vermissten Personen suchte. "Unsere starke personelle Besetzung, natürlich auch die materielle Ausstattung ermöglicht uns die Einhaltung der neuesten Feuerwehr-Dienstvorschrift 7", sagte der Wehrführer. Die mit dem Mannschafts-Transportfahrzeug eingetroffene, zweite Gruppe baute auf Anweisung sowohl die Wasserversorgung für das Löschgruppenfahrzeug, als auch die Schlauchleitung für die Brandbekämpfung in der Lagerhalle auf.Handhabung des Geräts verlangt intensive Schulung

Der Rettung der Personen und deren Erstversorgung folgte dort die Brandbekämpfung, ebenfalls mit Unterstützung des neuen Überdruck-Belüftungsgerätes. "Diese technische Errungenschaft kann beileibe nicht jedem in die Hand gegeben werden", erklärte der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Schweich, Willi Thul. Erst mehrere Lehrgänge und praktische Übungen ermöglichten die fachgerechte Handhabung des Gerätes, das unsachgemäß oder unüberlegt eingesetzt, gelöschte Feuer wieder entfachen könne. Bürgermeister Berthold Biwer überzeugte sich ebenfalls vom Ablauf der Abschluss-Übung und beobachtete, wie der zweite Trupp die Halle nach weiteren Gefahrstoffen absuchte.

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